VW-Mitarbeiter jubeln. Der Autobauer hat auf der Betriebsratsversammlung vom Mittwoch (6. März) bekanntgegeben, wie hoch der Tarif-Bonus ausfallen wird.
Dabei wandert jetzt wieder jede Menge Geld aufs Mitarbeiter-Konto – und offenbar mehr, als letztes Jahr.
VW lässt die Kassen klingeln
Satte 2.915,50 Euro brutto bekommen VW-Mitarbeiter im Mai nochmal überwiesen, wie es aus eigener Info der Redaktion heißt. Bereits im November 2023 haben Mitarbeiter fast 1.820 Euro bekommen. Zusammen mit dem Rest der sogenannten Ergebnisbeteiligung sind das um die 4.735 Euro Bonus brutto – über 1.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr.
VW-Tarifbonus von 2012 bis heute:
- 2023: 3.630 Euro
- 2022: 3.000 Euro
- 2021: 2.700 Euro
- 2020: 4.950 Euro
- 2019: 4.950 Euro
- 2018: 4.100 Euro
- 2017: 2.905 Euro
- 2016: 3.950 Euro
- 2015: 5.900 Euro
- 2014: 6.200 Euro
- 2013: 7.200 Euro
- 2012: 7.500 Euro
Bereits Monate vor der Bonus-Auszahlung spekulierten schon einige über die Höhe. Gerade im Hinblick auf das vergangene Krisen-Jahr und das geplante Performance Programm dürften Mitarbeiter dieses Mal noch etwas mehr mitgefiebert haben. Die „Braunschweiger Zeitung“ hatte sich vorher die Zahlen aus den beiden zurückliegenden Geschäftsjahren angeschaut und geschätzt, dass Mitarbeiter im Mai 2024 mehr als 3.630 Euro aus 2023 bekommen müssten. Die Richtung stimmte schon mal.
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Der Bonus ersetzt bei Volkswagen die früheren Sonderzahlungen, die Weihnachts- und Urlaubsgeld waren. Knapp 80.000 Euro hat der Konzern dabei seit 2007 an jeden Vollzeit-Mitarbeiter ausgezahlt, wie es weiter heißt.
Cavallo: Menschen folgen keinen Budgets
Personal-Chef Gunnar Kilian fand auf der Versammlung lobende Worte für die Mitarbeiter: „Unsere Belegschaft hat in den zurückliegenden zwei Jahren viel geleistet. Die Höhe der
Ergebnisbeteiligung belegt das exemplarisch.“
Er macht aber auch klar: Der Tarif-Bonus ist eigentlich ein „Blick in den Rückspiegel.“ Das Performance Programm müsse in Zukunft greifen, damit VW im Wettbewerbsdruck bestehen könne. Es müsse sich vieles verändern.
Auf der Agenda stand in Halle 11 in Wolfsburg am Mittwoch allerdings nicht nur der Tarif-Bonus. Betriebsrats-Chefin Daniela Cavallo stellte einmal mehr deutliche Forderungen zum geplanten Performance Programm.
Die Chefetage habe die Belegschaft nach wie vor nicht ausreichend sensibilisiert für die herausfordernde Situation, in die insbesondere die Kernmarke VW Pkw 2024 hineingesteuert sei. Alle Vorgesetzten müssten ihre Teams mehr mitnehmen, Schwierigkeiten zu verdeutlichen und so letztendlich auch Verständnis für die Herausforderungen zu wecken: „Da muss mehr kommen, davon sind wie leider noch meilenweit entfernt!“
Außerdem forderte Cavallo den Konzern dazu auf, beim Performance Programm nicht nur aufs Rendite-Ziel von 6,5 Prozent zu gucken. Vielmehr brauche VW doch klare Ziele. „Warum ist die Stimmung denn so schlecht in unserer Belegschaft? Na, weil wir uns jetzt seit über einem Jahr über Kosten unterhalten – ohne klare zukünftige Zielbilder zu haben! Wo wollen wir hin? Wo setzen wir technologisch ein Ausrufezeichen? Menschen folgen keinen Budgets. Menschen wollen sich hinter einer gemeinsamen Idee versammeln!“