China gilt als der wichtigste Markt für E-Autos weltweit – und ausgerechnet hier möchte VW mit seiner E-Offensive nicht so richtig Fuß fassen. Mehr als die Hälfte aller E-Autos und Plug-in-Hybride der Welt fährt mittlerweile auf chinesischen Straßen – Stromer aus Wolfsburg finden sich darunter aber kaum.
Ende Juni sah sich VW also gezwungen zu reagieren – und kürzte die Preise für den ID.3 auf ein historisches Tief. Momentan können die Chinesen den Wolfsburger E-Flitzer für umgerechnet 15.200 Euro in der Basiskonfiguration bestellen. Hat sich das ausgezahlt?
VW: Preis-Offensive in China
Zunächst einmal die guten Nachrichten: Die Preissenkung hat auf dem chinesischen Markt durchaus Wirkung gezeigt. Innerhalb von nur einem Monat trudelten bei VW über 10.000 Bestellungen für den ID.3 aus China ein, berichtet das Fachmagazin „InsideEVs“. Zum Vergleich: Im Mai konnten die Wolfsburger laut einem Medienbericht in diesem Markt nur 2.556 des Stromers verkaufen.
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Es geht also etwas bergauf für VW auf dem chinesischen Markt, gegenüber den einheimischen Autobauern können sich die Wolfsburger trotzdem noch nicht behaupten. Im Mai etwa verkaufte BYD in China etwa 29.000 Dolphin-E-Limousinen und 26.000 Atto 3.
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Die Aufholjagd für VW geht also weiter. Ein richtiges Erfolgsrezept hat der Konzern für den chinesischen Markt aber bisher offenbar nicht gefunden. Das wird es aber brauchen – China wird gerade im E-Auto-Segment in Zukunft wohl der wichtigste Markt bleiben. Letztes Jahr wurden hier laut einer Studie des Stuttgarter Forschungsinstitutes ZSW 6,5 Millionen reine Elektroautos und Plug-in-Hybride neu zugelassen. Das sind über 60 Prozent der weltweiten Neuzulassungen in dieser Kategorie. (mit dpa)