Das große Bibbern bei VW in Emden geht in die nächste Runde.
Offenbar führt VW aktuell Entlassungsgespräche – im schlimmsten Fall könnten Tausende Jobs wegfallen.
VW-Leiharbeiter müssen gehen
Konkret geht’s um die Leiharbeiter bei VW in Emden. Einer von ihnen hat anonym mit der „Ostfriesen-Zeitung“ (OZ) gesprochen. Ihm zufolge hat Volkswagen am Mittwoch (28. Juni) entsprechende Einzelgespräche gestartet – nach dem Motto „Last in, first out“. Heißt: Die zuletzt eingestellten Mitarbeiter sollen als erstes gehen. Der Mitarbeiter sagte der „OZ“, dass seines Wissens bis Ende August für mehr als 300 Leiharbeiter Schluss sein soll. Bis zum Jahresende sollen knapp 1.000 der 1.500 Leiharbeiter gehen – er selbst auch. Sein Vertrag laufe aus.
Zuletzt war bekannt geworden, dass VW in Emden auf Sparflamme fahren muss, weil die Nachfrage nach E-Autos eingebrochen ist. Bei Volkswagen in Emden merke man die Kundenzurückhaltung in der Elektrowelt ganz vehement, hieß es. In der Belegschaft herrsche daher natürlich „Ernüchterung“, sagte Betriebsratschef Manfred Wulff.
Aktuell fahre VW in Emden in der Früh- und in der Spätschicht mit halber Geschwindigkeit, „um so schon mit Umschichtungen und Qualifizierungen zu beginnen“, so Wulff. Künftig falle dann die Spätschicht beim ID.4 weg. Anders gesagt: Dann steht nur noch die Hälfte der Beschäftigen am Band der E-Autos. Eine einst angedachte dritte Schicht – also nachts – sei vom Tisch.
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Die angepasste Fahrweise solle erstmal bis zum Ende des Jahres gelten, sagte eine Werksprecherin der „OZ“. Ihr zufolge arbeiten mehr als 8.000 Menschen bei VW in Emden – die meisten davon in der Produktion von Elektrofahrzeugen.
Der ostfriesische CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele ist pessimistisch. Für ihn ist die aktuelle Lage im Emder Werk eine „Entwicklung mit Ansage“. Er befürchte schon lange, dass der Umbau des VW-Werks auf E-Mobilität in der Region bis zu 5.000 Arbeitsplätze kosten könne. Diese Entwicklung habe jetzt begonnen.