Eins zu null für VW-Chef Oliver Blume. So könnte man seine Antwort auf eine Frage von Bundesfinanzminister Christian Lindner werten.
Offenbar werten auch andere Teilnehmer des Mobilitätsgipfels im Kanzleramt das „Duell“ zwischen dem VW-Boss und dem FDP-Chef so.
VW-Chef erteilt E-Fuels eine Absage
Der „Tagesspiegel“ schreibt, dass Lindner bei dem Treffen in Berlin von Blume hören wollte, wie er denn die Bedeutung von E-Fuels bei Neuwagen sehe – wohl in der Hoffnung, dass der VW-Chef die FDP-These unterstützt, dass synthetische Kraftstoffe für den Klimaschutz unverzichtbar sind. Da lag der Bundesfinanzminister aber falsch.
VW-Chef Blume sagte, dass teure und ineffiziente E-Fuels bei neuen Wagen kaum eine Rolle spielten. „Da ist Lindner baden gegangen“, soll es aus Teilnehmerkreisen geheißen haben. Alle Argumente, Neuwagen sollten auch künftig mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, seien geradezu in sich zusammengefallen. E-Fuels seien für die gesamte Auto-Industrie kein Thema mehr – weder für Pkw noch für Lkw.
Die Liberalen hatten bisher auf E-Fuels gesetzt, allem voran Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Aus FDP-Sicht könnten die Kraftstoffe den Klimawandel auf der Straße voranbringen, ohne den Autofahrern dabei zu viel zuzumuten. Wissing hat das Problem, aktuell relativ planlos zu sein, was das Erreichen der Klimaziele und das Schließen der CO2-Lücke angeht.
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VW-Chef und Lindner kennen sich gut
Das Gespräch zwischen VW-Chef Blume und Bundesfinanzminister Lindner war insofern auch interessant, weil im vergangenen Sommer bekannt geworden war, dass Blume in seiner damaligen Funktion als Porsche-Chef mit einem guten Draht zu Lindner geprahlt hatte. Lobby-Vorwürfe, dass Blume damals die Ampel-Koalitionsverhandlungen beeinflusst hat, hatten Porsche und das Finanzministerium aber zurückgewiesen.