Ex-VW-Boss Herbert Diess hat sich am späten Donnerstabend (10. November) mit Moderator Markus Lanz in dessen ZDF-Talk-Show unterhalten. Dabei kam auch das umstrittene China-Werk zur Sprache.
Zuletzt gab es um das VW-Werk im chinesischen Xinjiang immer wieder großen Wirbel. Die Vorwürfe: Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen. Herbert Diess hat jetzt allerdings mit seinen Aussagen für große Irritation gesorgt. Nicht alles sei an dem Standort schlecht.
VW: Ohne China geht es nicht mehr
Für Ex-Boss Herbert Diess steht fest: Die deutsche Beziehung zu China ist wichtig, wie das ZDF berichtet. Ein „rationaler Umgang“ mit China sei für ihn wichtig, denn durch die Zusammenarbeit mit dem asiatischen Land sei auch „viel Wohlstand geschaffen“ worden, wie Diess weiter erklärte. Was in der ganzen Debatte um China nicht vergessen werden sollte: „Die Hälfte des weltweiten Marktes ist China“, so der 64-Jährige weiter.
Und auch an dem ziemlich umstrittenen Werk in Xinjiang solle man festhalten: „Ich habe immer die Position vertreten: Es ist besser, dort zu bleiben, diesen Standort aufrechtzuerhalten, als den Standort zuzumachen“, so Herbert Diess weiter. Eine ziemlich gewagte Aussage. Hatten doch Menschenrechtsorganisationen in der Vergangenheit aufgedeckt, wie die China-Führung die Uiguren in Umerziehungslager foltert – und das merhfach.
Eine Sache kritisiert der Ex-VW-Chef aber doch
Das Werk sei außerdem vor der Zeit von Herbert Diess gebaut worden – VW wollte mit dem Standort die Region voranbringen. Gerade die Präsenz sei dabei wichtig gewesen. Eine Sache kritisiert der Ex-Chef dann aber doch an China, wie es das ZDF weiter schreibt.
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Von der politischen Führung des Landes ist der 64-Jährige nicht gerade begeistert: „Ich finde ihn in der Politik, die sehr stark leninistisch ist, die marxistisch ist, die den privaten Sektor zurückdrängt, sehr unglücklich.“