In Wolfsburg richtet sich Protest gegen das geplante Trinity-Werk von VW in Warmenau. Jetzt auch sichtbar.
Während die Aktivisten von einem „dramatischen Donnerstagmorgen“ sprechen, sieht die Polizei Wolfsburg die Lage rund um die Anti-VW-Aktion komplett anders.
Mahnwache gegen VW-Gigafactory in Warmenau
Die Aktivisten hatten, wie angekündigt, am frühen Donnerstagmorgen eine kleine Mahnwache errichtet. Die Stadt Wolfsburg hatte die Aktion zwar genehmigt, allerindings nicht am gewünschten Standort – einem Feldweg, der durch die künftige Großbaustelle führt. Auf dem Trinity-Gelände.
Auf einem Feld westlich der K31 darf die Mahnwache gegen die Mega-Fabrik in Warmenau allerdings stattfinden. Für die Aktivisten ein Unding: Das Motiv der Versammlungsbehörde sei klar: „Schikane, den Protest kleinhalten, Abschirmen von der Öffentlichkeit.“
Polizei: VW-Gegner verhalten sich friedlich
Die Polizei Wolfsburg sagte News38, dass sich die drei Aktivisten letztlich am frühen Donnerstagmorgen auf der östlichen Seite niedergelassen hatten. Außerdem hätten sie am Morgen eine Spontanversammlung angemeldet.
Weil sie offenbar nicht auf den ihnen zugewiesenen Platz wollten, hätten die anwesenden Polizisten eingreifen müssen. Von einer zwangsweisen Räumung ist die Rede. Ein Polizeisprecher sagte, dass zwei Aktivisten auf die andere Straßenseite getragen werden mussten. Das Ganze sei sehr friedlich abgelaufen. Generell seien die inzwischen sechs Trinity-Gegner total kooperativ.
VW-Gegner sprechen von Gewalt
Deren Sichtweise klingt dagegen etwas anders: „Stadtverwaltung und Polizei rückten am heutigen Morgen an und räumten die kleine Spontanversammlung nach kurzer Zeit gewaltsam weg.“
Eckdaten des Trinity-Werks
- Mehr als 2 Milliarden Euro Investition
- Standort Warmenau in direkter Nähe zu den bisherigen Grenzen des Stammwerks
- Baubeginn im Frühjahr 2023
- Produktionsstart 2026 mit „Trinity“
- Ziel: Zehn Stunden pro Fahrzeug
Kritik an VW werde mit Staatsgewalt verdrängt, sagen die Aktivisten. Stadt und Polizei zeigen sich aus ihrer Sicht „als willfährige Vollstrecker der Konzerninteressen – und das nicht zum ersten Mal.“ Daher habe man erneut eine Klage eingereicht, um sein Recht auf Versammlungsfreiheit durchzusetzen.
Die Aktivisten wollen mit ihrer Dauer-Mahnwache vor allem gegen zwei Sachen demonstrieren: Einerseits gegen die unmittelbaren Folgen des Werksbaus. Lärmbelästigung, mehr Verkehr, Zerstörung von Ackerland – all das führe zum Verlust von Lebensqualität der Anwohner.
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Zum anderen ist die E-Offensive des Wolfsburger Autobauers an sich den Protestlern ein Dorn im Auge. Denn auch Elektro-Autos seien eine Belastung für Mensch und Umwelt: Von mehr Lärm, Unfalltoten, Flächenversiegelung, Feinstaub sowie von Ausbeutung von Menschen und anderen Lebewesen ist die Rede. Der Planungsstopp des Trinity-Werks ist für die Gruppe also nur die logische Konsequenz. Mehr Infos zu der Protest-Aktion gegen VW findet du HIER.