Wolfsburg.
Runde vier!
VW und IG Metall wollen sich erneut an einen Tisch setzen. Die Frage bleibt dieselbe: Was springt für die VW-Mitarbeiter bei den Verhandlungen raus? Da gehen die Vorstellungen beider Seiten auseinander.
VW und IG Metall wieder an einem Tisch
Drei Runden liefen bereits ins Leere, aufgeben wollen die Gesprächspartner aber noch nicht. Auch, wenn es bislang keine große Annäherung gab. Die IG Metall will mehr Geld für die gut 120.000 Beschäftigten in den westdeutschen VW-Werken.
Das fordert die IG-Metall konkret:
- vier Prozent mehr Geld
- eine erweiterte Umwandlung in freie Tage
- neue Zusagen für Lehrstellen
„Dass es nun zu Gesprächen kommt, ist zwar ein gutes Signal, heißt aber noch lange nicht, dass wir ein vernünftiges Angebot der Arbeitgeberseite präsentiert bekommen“, meinte der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger. Volkswagen-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel betont indes, dass VW „verhandlungsbereit“ ist. Der Konzern wolle „einen zukunftsorientierten Abschluss erzielen“.
IG-Metall bleibt hart: „Volkswagen hat es in der Hand“
Nicht nur im parallel laufenden Tarifstreit der gesamten Metall- und Elektroindustrie, sondern auch bei VW war es in den vergangenen Wochen zu Warnstreik-Aktionen gekommen.
Laut Gewerkschaft beteiligten sich über 65.000 Beschäftigte bei dem Autobauer und einigen Töchtern. Sie beendeten ihre Schichten meist etwas früher oder begannen später. Hier erfährst du mehr zu den Streiks >>>. Gröger sagte: „Volkswagen hat in der Hand, wie stark und wie intensiv Protestaktionen und Warnstreiks fortgesetzt werden müssen. Es wird solange dauern, bis wir ein faires und solides Ergebnis haben.“
VW mahnt: Vorsicht bei Kostensteigerungen
Das Management mahnte angesichts der Corona-Absatzschwäche und gleichzeitigen Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung zur Vorsicht bei Kostensteigerungen. „Volkswagen hat in der letzten Verhandlung deutlich gemacht, dass wir an einem tragfähigen und zukunftsfesten Abschluss interessiert sind“, so Meiswinkel kürzlich. Dass VW bestimmte Voraussetzungen für die Verhandlungen sieht, hat der Konzern bereits vor einiger Zeit verlauten lassen. Alles dazu liest du hier >>>.
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Die VW-Hauptmarke konnte 2020 noch 454 Millionen Euro Betriebsgewinn erzielen – dies bedeutete jedoch einen Einbruch um fast 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert (3,8 Mrd Euro). Der Umsatz sank um ein Fünftel auf 71,1 Milliarden Euro. Der Bonus für Tarifbeschäftigte ging von 4950 Euro (2019) auf 2700 Euro für das Jahr 2020 zurück. (dpa/abr)