Wolfsburg.
Nach der Morddrohung gegen Imam Aissa Hajlaoui aus Wolfsburg laufen die Ermittlungen.
Die Polizei Wolfsburg ermittelt dabei in alle Richtungen. Nichts scheint ausgeschlossen – offenbar auch nicht, dass das Schreiben aus den eigenen Reihen stammt.
Wolfsburg: Kommt der Täter aus der eigenen Gemeinde?
„Man muss zuerst bei den eigenen Leuten gucken“, zitieren die „Wolfsburger Nachrichten“ einen in Wolfsburg lebenden Tunesier. Hajlaoui sei modern und sozial, womöglich passe das einigen konservativen Mitgliedern der Gemeinde nicht. Er selbst bekomme auch solche Drohungen, aber sie seien nichts mehr als Papier.
Der betroffene Islamische Verein in Wolfsburg dagegen will die Ermittlungen abwarten. Man glaube aber nicht an einen Täter aus der eigenen Moschee- Niemand werde hier ausgegrenzt, hieß es gegenüber den „Wolfsburger Nachrichten“.
Drohschreiben statt Weihnachtsgruß in der Post
Der Imam aus Wolfsburg hatte das Drohschreiben am 23. Dezember erhalten. Auf einem Zettel war ein Sarg abgebildet, darüber stand „Du wirst bald hier sein Dreckig“. Hajlaoui alarmierte daraufhin die Polizei. Die Beamten teilten mit, dass sie die Lage als „sehr ernst“ betrachten. >> Wolfsburger Imam erhält Morddrohung – Polizei nimmt Lage „sehr ernst“
Muslime und Juden fordern rasche Aufklärung
Muslime und Juden aus Niedersachsen forderten eine schnelle Reaktion auf die Drohungen. Polizei und Verfassungsschutz sollten für eine schnellstmögliche Aufklärung der Morddrohung sorgen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Landesverbände.
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Recep Bilgen und Michael Fürst forderten als jeweilige Vertreter von Muslimen und Juden eine Reaktion aller demokratischen Institutionen des Landes.
Man könne angesichts von Morddrohungen nicht sitzen bleiben und meinen, so etwas erledige sich von selbst, hieß es in der Erklärung. „Wir müssen uns dieser Art von Bedrohung stellen, bevor aus Morddrohungen Morde werden“. schrieben sie mit Blick auf die Tat in Wolfsburg. (ck/dpa)