München/Wolfsburg.
Nach der Großrazzia bei der Volkswagen-Tochter Audi im Zusammenhang mit dem Dieselskandal will die Staatsanwaltschaft München nun erste Zeugen befragen. Wie viele Personen vernommen werden, lasse sich allerdings noch nicht absehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Aus einer Vernehmung könnten sich weitere ergeben.“ Wer konkret in die Befragungen einbezogen werden könnte, ließ der Sprecher offen.
In der vergangenen Woche hatten während der Jahrespressekonferenz von Audi mehr als 100 Polizisten und Staatsanwälte die Zentrale der VW-Tochter sowie weitere Standorte und Wohnungen von Mitarbeitern durchsucht. Bei den Aktionen seien riesige Mengen elektronischer Daten sichergestellt worden, sagte der Sprecher. Derzeit laufe die Sicherung des Datenmaterials noch, die Sichtung werde anschließend viele Wochen in Anspruch nehmen. Auch die US-Kanzlei Jones Day, die von VW mit internen Ermittlungen im Diesel-Skandal beauftragt ist, soll durchsucht worden sein, was Volkswagen scharf kritisiert hatte.
Die Staatsanwaltschaft München II hat ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung eingeleitet. Mit den Aktionen will sie nach eigenen Angaben klären, wer an der Verwendung der manipulierten Abgas-Software und an Falschangaben beteiligt war.