Wolfsburgs Trainer Valérien Ismaël hat keine Lust mehr, über den Problemfall Julian Draxler im VfL-Kader zu sprechen. Der 41 Jahre alte Coach des angeschlagenen Fußball-Bundesligisten ließ es am Donnerstag erneut offen, ob der Weltmeister noch einmal für den Tabellen-15. auflaufen wird. „Ich lasse alles offen und werde meine Entscheidung nach dem Abschlusstraining treffen„, sagte Ismaël vor dem Spiel am Samstag beim FC Bayern München (15.30 Uhr).
Ismaël hatte Draxler nach zuletzt schwachen Leistungen beim 2:3 am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC nur auf die Bank gesetzt. Bei seiner Einwechslung war Draxler von den eigenen Fans ausgepfiffen worden und hatte anschließend seinen bereits im Sommer geäußerten Wunsch nach einem Vereinswechsel erneuert. Wolfsburger Zeitungen hatten daher spekuliert, Draxler werden nie mehr für den VfL spielen.
„Ich möchte auf die Diskussion nicht eingehen. Es geht um den Verein, der steht über allem. Julian hat gut trainiert“, sagte Ismaël dazu nur.
Angstgegner Bayern?
„Es muss alles passen an dem Tag. Es wird das schwierigste Auswärtsspiel der Saison“, so Ismaël bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. Auch Glück spiele bei solch einem Gegner natürlich immer eine Rolle. Der Chefcoach betonte „Auch wir haben Top-Spieler„, die Diskussion um die Mittelmäßigkeit der Mannschaft ärgere ihn.
Vielleicht sei Bayern aber auch eine Chance für den krisengebeutelten Verein. „Wir haben die Chance, uns zu zeigen“ und, ergänzt Ismaël: „Die Stimmung da draußen ist sowieso negativ.“
Auch Manager Klaus Allofs wartete mit gedankenvollen Schlussfolgerungen auf. Was Hoffnung beim Bayern Spiel macht? „Die Tatsache, dass alles gegen uns spricht.“ Ob er das weiter ausführen wolle? „Nein, das ist philosophisch genug“.
Wie lange bleibt Ismaël?
Derzeit werden aus den Reihen der Fans Wünsche nach einem neuen Trainer lauter. Ismaël lässt das nach eigener Aussage aber kalt: „Ganz ehrlich? Ich lese keine Zeitung. Das interessiert mich nicht“, so der Coach. Die Debatte habe keinen Einfluss auf seine Arbeit.
Trotz allem zeigte sich der Krisen-Coach auch hoffnungsvoll: Bayern habe in der laufenden Saison auch viele Torchancen zugelassen. „Wir wollen der Mannschaft weh tun„, so das erklärte Ziel. Das Abschlusstraining ist für Freitag 14.30 Uhr angesetzt.