Ulrich Podehl ist als Chef der Polizeiinspektion Wolfsburg/Helmstedt abgelöst worden.
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Wolfsburg/Braunschweig.
Der Wolfsburger Polizeichef Hans-Ulrich Podehl ist wegen strafrechtlicher Ermittlungen gegen ihn versetzt worden. Er sei in die Zentrale Polizeidirektion in Hannover abgeordnet worden, bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag, 29. Juli 2016.
Details zu den Ermittlungen gegen den 60-jährigen Polizeidirektor (drei goldene Sterne) wollte der Sprecher wegen „schutzwürdiger Interessen“ nicht nennen. Es gehe um einen „Vorgang im innerdienstlichen Bereich“.
Die Versetzung Podehls sei jedoch eine temporäre Maßnahme, erklärte er. Bis auf Weiteres übernimmt der Chef des Polizeikommissariats Helmstedt, Gerhard Radeck, die Leitung der Polizeiinspektion. Der Oberrat (zwei goldene Sterne) war vor seiner Zeit in Helmstedt unter anderem Chef der Wolfsburger Kriminalpolizei.
Kritische Fragen an Braunschweiger Polizeipräsidenten
Michael Pientka, Präsident der Polizeidirektion Braunschweig.
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Wie die Braunschweiger Zeitung am Freitagabend berichtet, hat das Innenministerium inzwischen auch gegen Braunschweigs Polizeipräsidenten Michael Pientka ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Demnach prüft die Behörde, inwiefern Pientka etwas von der Sachlage um Podehl gewusst hat und wie er damit umgegangen ist. Pientka bleibt aber im Amt – er sei ja eher am Rande involviert, so das Innenministerium.
Nach Informationen von news38.de hat das Innenministerium die Ablösung des Wolfsburger Polizeichefs veranlasst – und nicht Pientka als direkter Vorgesetzter des Polizeidirektors. Pientka und sein Stellvertreter Roger Fladung waren am Donnerstagmorgen lediglich als „Vollstrecker“ nach Wolfsburg gekommen und hatten Pientka und seiner Führungsmannschaft die sofortige Versetzung des Inspektionschefs nach Hannover bekanntgegeben.
Bis zur Klärung der Fälle, betonte ein Ministeriumssprecher, gelte für beide Beamte die Unschuldsvermutung.