Wolfsburg/München.
Bei Investitionen und Innovationen zur Ressourcenschonung überlassen die deutschen Autobauer kaum etwas dem Zufall. Volkswagen etwa pflegt eine Plattform, auf der Ideen vorgestellt und übertragen werden. „Der weltweite Austausch von Umweltmaßnahmen über ein Online-System ist ein extrem beliebter Prozess: Unsere Manager sind hoch dankbar für die transparenten Vorschläge. Sie bekommen frei Haus serviert, wie es gehen kann“, sagt VW-Prozess-Optimierer Peter Bosch. „Und das Kopieren von anderswo schon erfolgreichen Maßnahmen ist ausdrücklich erwünscht. Die Größe unseres Konzerns ist dabei wirklich ein Wettbewerbsvorteil, so ist der Wissenshebel enorm.“ Volkswagen zählt weltweit 119 Fabriken.
BMW setzt auf „Kompetenzzentren“
Ähnlich läuft es bei BMW. „Ökologische Verbesserungen, die sich an einem Standort bewährt haben, setzen wir nach Möglichkeit auch an anderen Standorten um“, sagt ein Unternehmenssprecher. Dabei helfen sogenannte Kompetenzzentren. Sie seien sowohl mit Umweltexperten der einzelnen Standorte als auch mit Fachleuten der zentralen Umweltschutzabteilung besetzt. „Sie stimmen sich mit Technologieexperten der Produktion über gesetzliche Anforderungen ab und diskutieren Best-Practice-Ansätze. Darüber hinaus entwickeln sie Referenzsysteme für zukünftige Planungen und Prozessverbesserungen.“
Daimler macht Umfragen
Daimler verknüpft seine Pläne mit einer sogenannten mehrstufigen Wesentlichkeitsanalyse – diese legt Handlungsfelder fest, die für den Autokonzern und seine Anspruchsgruppen wichtig sind.
Teil dessen ist alle zwei Jahre auch eine Umfrage, bei der Aktionäre, Investoren, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Nichtregierungsorganisationen besonders viel Einfluss nehmen. 2015 ergaben sich damit folgende Top-Themen: Menschenrechte, CO2-Ausstoß sowie Forschung und Entwicklung zu innovativen Fahrzeug- und Antriebstechnologien.