Wolfsburg/Frankfurt a. M..
Volkswagen-Markenchef Herbert Diess glaubt, dass sein Unternehmen durch den Abgas-Skandal einen schweren Imageschaden erlitten hat. „Der ist schon groß, keine Frage“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. „Nicht zuletzt, weil diese schwierige Situation schon so lange andauert.“ Aber: VW habe „viel Substanz“, und es gelinge „den meisten Unternehmen, in solchen Krisen den Reputationsverlust nach 12 bis 18 Monaten zu überwinden“. Er verstehe aber „die Enttäuschung vieler Kunden“.
Wandel statt Jobabbau
Die Milliardenzahlungen, die jetzt auf den VW-Konzern zukommen, blieben nicht folgenlos: „Wir müssen sehr hart arbeiten, um die hohen Kosten zu tragen“, sagte Diess. Es gehe nicht darum, Stellen zu streichen, sondern neue Schwerpunkte im Unternehmen zu setzen. Der Umbau des Wolfsburger Unternehmens werde „etwa zwei Fahrzeuggenerationen dauern“, sagt Dies voraus.
„Wir brauchen mehr IT-Ingenieure, auch die Batterietechnologie wird immer wichtiger“, so der 57-Jährige. Deswegen sei VW gut beraten, sich in den nächsten Jahren auch im Bereich der für Elektroautos wichtigen Lithium-Ionen-Batterien zu engagieren.
Überrascht über Ermittlungen
Dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen ihn ermittelt, habe ihn „völlig überrascht“. Er habe erst durch eine Presseanfrage davon erfahren und sei davon überzeugt, sich immer richtig verhalten zu haben. An Rücktritt habe er nie gedacht. „Das steht für mich nicht zur Debatte.“