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VW in der China-Falle? Politik verschärft den Ton – „Wir nehmen Volkswagen beim Wort“

VW in der China-Falle? Politik verschärft den Ton – „Wir nehmen Volkswagen beim Wort“

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Symbolbild Foto: dpa

Wolfsburg/Urumtschi. 

Für VW ist China der wichtigste und größte Markt. Kein Wunder, dass der Konzern alles daran setzt, dass das so bleibt. Doch immer wieder damit verbunden sind Themen wie Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen.

VW betont schon lange, nichts mit der Unterdrückung der Uiguren zutun zu haben. Doch die Politik will genauer hinschauen.

VW: Politik macht Druck – „Große Konzerne haben eine öffentliche Verpflichtung“

Seit 2013 hat VW ein Werk in der westlichen Provinz Xinjiang. In Urumtschi – einem Ort, wo Menschenrechtlern und westlicher Regierungen zufolge Peking die muslimische Minderheit der Uiguren unterdrückt. Die Rede ist von Umerziehungslagern und Zwangsarbeit. Klar, dass da schnell auch die Frage aufkam, ob VW in seinem Werk Zwangsarbeiter beschäftigt.

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Das ist VW:

  • Die Volkswagen AG wurde 1937 gegründet
  • Zum Konzern gehören auch die Marken Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und Porsche
  • 2018 fertigten die Wolfsburger rund 40 Modelle unter dem Namen Volkswagen
  • Im Jahr 2019 waren rund 22 Prozent aller Neuzulassungen Autos von VW

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Die klare Antwort des Konzerns: Nein! Weder im eigenen Werk noch bei den Zulieferern aus Xinjiang sei Zwangsarbeit ein Thema. Das habe Volkswagen eingehend geprüft. Die Bundesregierung und die EU wollen aber zukünftig noch genauer nach China blicken – und auch die Unternehmen in die Pflicht nehmen. Das berichtet der „Tagesspiegel“.

„Große Konzerne haben eine öffentliche Verpflichtung“, betont Ismail Ertug. Er ist SPD-Abgeordneter im EU-Parlament und Mitglied der Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China

Unternehmen müssten sicherstellen, dass Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen keine Themen seien.

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VW unter Beobachtung: „Wir nehmen Volkswagen beim Wort“

Unterstützen solle dabei ab kommendem Jahr auch das deutsche Lieferkettengesetz. Das sehe nämlich vor, dass auch die Lieferanten der Unternehmen keine Menschenrechte verletzen dürfen. Egal, ob auf nationaler oder internationaler Ebene.

Sollten Verstöße festgestellt werden, so sei es nahezu unausweichlich, entsprechende Geschäftsbeziehungen zu kündigen.

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VW habe laut „Tagesspiegel“ daraufhin versichert, dass Verträge gekündigt würden, sollte das Unternehmen mitbekommen, dass Zwangsarbeit irgendwo ein Thema sei.

„Wir erwarten, dass dies auch umgesetzt wird“, betont Ismail Ertug. „Wir nehmen Volkswagen beim Wort.“ (abr)