Wolfsburg.
Wer sich vor mehreren Jahrzehnten einen VW Golf gekauft hat, musste seinerzeit knapp 8.000 Mark hinblättern. Wer sich heute den beliebten Volkswagen zulegen will, startet irgendwo ab 26.000 Euro. Doch warum ist das so?
Diese Frage haben sich auch die Analysten von „Jato“ gestellt und das ganze mal aufgeschlüsselt. Der VW Golf und der VW Polo fungieren dabei als Beispiele. Denn Volkswagen ist mitnichten der einzige Automobilhersteller, bei dem diese Preissteigerung in den letzten Jahrzehnten zu beobachten ist.
VW: Darum greifen Kunden heute tiefer für den Golf und Polo in die Tasche
Allein in den vergangenen zwei Jahren hat sich bei Volkswagen technisch eine Menge getan. Die E-Wende, vor allem der modulare E-Antriebs-Baukasten (MED), auf den sich die ID-Modelle stützen, ebenso die Batterieentwicklung und die Digitalisierung der Fahrzeuge… Volkswagen hat ordentlich Geld in die Hand genommen und tut es auch immer noch, um technisch aufzurüsten.
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Eine Entwicklung, die aber nicht nur die Zukunft ausmacht, sondern auch die Vergangenheit geprägt hat, glaubt „Jato“. Die Theorie der Analysten: Neuwagen sind deshalb so teuer, weil sie an Wert gewonnen haben. Heißt: Mehr Blech, mehr Leistung, mehr Wert.
Logisch, denn das, was Autobauer wie VW in die Neuwagen stecken, um sie attraktiver für Kunden zu machen, kostet den Konzern Geld – und das muss auch wieder reingeholt werden. Ihre These stützen die Analysten von „Jato“ auf die Entwicklung der Listenpreise seit 2002. Verglichen haben sie dabei die Segmente der Klein- und Kompaktwagen, der VW Polo und der VW Golf dienen dabei als Stellvertreter für die Segmente.
So viel mehr zahlst du jetzt für den VW Golf und VW Polo
Die Gegenüberstellung zeigt, dass die Preise für den Polo und den Golf deutlich gestiegen sind. Bedeutet in Zahlen für den VW Polo:
- 2002 bis 2010: Der Durchschnittspreis ist um 18 Prozent gestiegen
- 2010 bis 2020: Der Durchschnittspreis ist um weitere 35 Prozent gestiegen
Und für den VW Golf heißt das:
- 2002 bis 2010: Der Durchschnittspreis ist um 22 Prozent gestiegen
- 2010 bis 2020: Der Durchschnittspreis ist um weitere 37 Prozent gestiegen
Das Erstaunliche: Laut „Jato“ gab es auch preisgünstigere Modelle zu den Zeiten. Doch die Kunden hätten sich vermehrt für die teureren Modelle entschieden. Warum? „Die Kunden erwarten heute jedoch mehr von einem Fahrzeug und sind deswegen auch bereit, mehr dafür zu zahlen als noch vor 20 Jahren“,. schreiben die Analysten. (abr)
Aktuell kämpft VW übrigens, wie die gesamte Automobilbranche, mit dem akuten Chip-Mangel. Im Wolfsburger Stammwerk stauen sich die Bestellungen für den VW Golf. Zehntausende Kunden würden auf ihre Neuwagen warten. Mehr dazu liest du hier >>>>.