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VW wird politisch – DIESE zehn Punkte fordert Herbert Diess von der neuen Regierung

VW wird politisch – DIESE zehn Punkte fordert Herbert Diess von der neuen Regierung

vw diess
VW-Chef Herbert Diess weiß, was er will. Auch politisch. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Carsten Koall

Wolfsburg. 

VW

wird politisch.

Zumindest geht VW jetzt auf die Bundestagswahl und deren Ergebnis ein. Oder besser gesagt: Darauf, was daraus mal werden könnte oder sollte.

VW geht voran – und stellt Forderungen

Klar ist in Berlin aktuell eigentlich nur, dass gar nichts klar ist. >> HIER geht’s zum Newsblog! Aber wenn man sich die Wahlprogramme der mehr oder weniger erfolgreichen Parteien durchliest, fällt eines auf: Alle machen jetzt irgendwie auf grün.

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Das hat natürlich auch Volkswagen gelesen – und ist damit einer der Konzerne, die nach jahrzehntelanger Umweltverschmutzung die Notbremse ziehen und Besserung geloben. Kaum ein Konzern geht in Sachen CO2-Neutralität so voran wie der Autobauer aus Wolfsburg.

VW „hat sich Gedanken gemacht“

Daher grätscht VW wohl auch direkt und offensiv ins politische Berlin rein; ist ja auch gar nicht so weit weg von Wolfsburg. Die Tatsache, dass klimapolitische Reformen und die Modernisierung und Digitalisierung weit oben auf der Agenda stünden, sei eine gute Basis für die Koalitionsverhandlungen, twitterte VW-Chef Herbert Diess am Montag.

Mehr noch: „Wir haben uns Gedanken gemacht und wünschen uns, dass folgende zehn Punkte in die Verhandlungen mit einfließen:“

  1. CO2-Preis von 65 Euro pro Tonne schon in 2024. Nur spürbare Maßnahmen bringen die Dekarbonisierung voran.
  2. Subventionen für fossile Kraftstoffe beenden. Ausstieg aus der Kohle deutlich vorziehen.
  3. Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 255 GW in 2030. 24/7 Grünstrom durch schnelleren Netzausbau.
  4. Förderung von Dienstwagen auf Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb fokussieren.
  5. Kaufprämie für Elektrofahrzeuge beibehalten und bis 2025 schrittweise verringern.
  6. Laden wie Tanken: Ladeinfrastruktur für PKW und LKW massiv fördern und ausbauen. Verpflichtende Ziele für Schnellladen festlegen.
  7. Grüner Wasserstoff ist kostbar und energieintensiv. Wird dringend benötigt für grünen Stahl und für Dekarbonisierung von Industrien wie Chemie und Zement.
  8. Städte lebensfähig machen. Förderung für Fahrräder, E-Bikes und elektrifizierte Carsharing-Dienste ein Muss. Ridepooling dem ÖPNV gleichstellen.
  9. Fairen und sicheren Zugang zu Fahrzeugdaten jetzt regeln. Fahrzeug- und Cybersicherheit gewährleisten.
  10. Autonomes Fahren ist unsere Zukunft – dafür flächendeckend 5G.

Klingt ziemlich grün. Welche Partei Herbert Diess gewählt hat, bleibt natürlich sein Geheimnis. Die Reaktionen auf die Wolfsburger Wunschliste ließen naturgemäß nicht lange auf sich warten.

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VW-Ideen: Twitter-Echo ist geteilt

Tatsächlich kassiert Diess für die Punkte viel Lob – „Der Moment, in dem ‚Friday for Hubraum‘-Anhänger Schnappatmung bekommen“, heißt es unter anderem. Oder: „Alles gut und richtig! Dieser Sinneswandel ist erfrischend und hoffentlich ehrlich.“

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Noch mehr zu VW:

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Und: „Noch bei der letzten Bundestagswahl wäre so ein Thread von einem VW-Chef wohl undenkbar gewesen. Vielen Dank für Ihren Einsatz als aktiver Motor des Wandels.“

Logisch, dass der VW-Chef auch Gegenwind abbekommt: „Bauen Sie bessere Autos und halten Sie sich aus der Politik raus“. Eine andere Reaktion: „Es wäre schön, wenn man die Rostprobleme an den eigenen Erzeugnissen in den Griff bekäme (Kernkompetenz!), bevor man gesellschaftsgestalterisch unterwegs ist.“

Oder: „Ach, die bauen Autos bei VW!? Ich dachte bisher, Herr Diess wäre von der Umwelthilfe“. (ck)