Wolfsburg.
Mit rund 800 Millionen ist der Super Bowl jedes Jahr ein gigantisches TV-Ereignis. Für Unternehmen natürlich eine praktische Möglichkeit, mit Fernsehwerbung ein Riesenpublikum zu erreichen – wie VW bereits erleben durfte.
Der Darth-Vader-Werbespot „The Force“, den VW beim Super Bowl 2011 präsentierte, ist bis heute einer der erfolgreichsten Clips der Werbegeschichte. Und auch dieses Jahr kaufte sich der Autokonzern wieder in den Werbeblock des Sport-Ereignisses ein – jedoch mit einer ungewöhnlichen Ausnahme.
VW: Super-Bowl-Spot läuft nur in einem einzigen Land
Denn der diesjährige Super-Bowl-Spot von VW wurde in den Football-begeisterten Vereinigten Staaten gar nicht gezeigt. Stattdessen lief der Clip der Werbekampagne „Be the Change“ (= „Sei die Veränderung“) exklusiv auf den TV-Sendern in Kanada, die das Spiel übertrugen. Darin zu sehen: Der E-SUV ID.4 von Volkswagen.
Die Grundbotschaft des Spots ist eindeutig: Die neuen Elektroautos von VW sollen die Autoindustrie revolutionieren und mit zu einer positiven Zukunft beitragen. Zudem kündigt Volkswagen in dem Video an, umgerechnet mehr als 41 Milliarden Euro in die Elektromobilität zu investieren.
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VW-Marketing Chef Klaus Zellmer zeigte sich auf LinkedIn begeistert von dem „fantastischen Clip“ der kanadischen Kollegen. „Ich habe viele Jahre in Nordamerika gelebt und kenne die Begeisterung um den Super Bowl nur allzu gut“, meint er. Doch wenn er das so gut kennt, wieso ließ VW die Werbung dann nur in Kanada laufen?
Das stickt hinter der Werbe-Taktik von Volkswagen
War es vielleicht eine Frage des Geldes? Bei der gigantischen Zahl an Super-Bowl-Zuschauern steigen die Preise für einen Werbeplatz schnell in exorbitante Höhen. Dieses Jahr kosteten 30 Sekunden Werbung beim Super Bowl umgerechnet mehr als 4,6 Millionen Euro!
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Derartige Investitionen habe es laut VW nicht benötigt, um den ID.4 in den USA zu bewerben. Das erklärte ein VW-Sprecher gegenüber der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“. „Die Pre-Launch-Kampagne für die 1st Edition des ID.4 ist in den USA bereits durchgeführt worden. Die Edition war bekanntlich ausverkauft binnen Minuten“, teilte er mit.
In Kanada dagegen fielen der Launch des ID.4 und der Super Bowl zeitlich eng zusammen. Ein Werbespot hier machte also um einiges mehr Sinn. (at)