Wenn ein Facebook-Beitrag innerhalb von wenigen Stunden schon über hundert Reaktionen generiert und dutzende Male geteilt wird, hat er wohl einen Nerv getroffen. Den Feuerwehren der Samtgemeinde Baddeckenstedt (Kreis Wolfenbüttel) ist genau das gelungen.
Schuld daran ist nur eine Sirene – und eine vermeintliche Beschwerde von Anwohnern im Kreis Wolfenbüttel. Aber von Anfang.
Kreis Wolfenbüttel: Eigenwillige Beschwerde
Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Baddeckenstedt ist nach eigenen Angaben eine offenbar etwas eigenwillige Beschwerde eingegangen. Die betroffene Person soll sich daran gestört haben, dass nachts die Sirene läuft, wenn die Feuerwehr alarmiert wird. Nun könnte man sich denken: Gut, das ist nur eine Beschwerde. Für die Kameraden der Feuerwehr hatte sie trotzdem einen üblen Beigeschmack.
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„Wir haben lange überlegt, ob wir auf diese Beschwerde überhaupt eingehen, aber es sind darin so viele Punkte enthalten, die von Unwissen zeugen, dass wir hier doch noch mal einiges erklären möchten“, schreibt die Freiwillige Feuerwehr am Mittwoch (9. August) in ihrem Beitrag. Offenbar fanden sich in der Beschwerde einige „konstruktive“ Argumente, mit denen die Kameraden so ganz und gar nicht einverstanden waren.
Kreis Wolfenbüttel: Feuerwehr kontert
Nummer eins: Man könne doch andere Mittel zur Alarmierung nutzen – zum Beispiel Handys oder Pieper. Braucht es da überhaupt noch so eine altmodische Sirene? „Selbstverständlich werden auch diese Kommunikationsmittel für die Alarmierungen genutzt“, schreibt dazu die Freiwillige Feuerwehr Baddeckenstedt, „die Sirenen sind aber weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Alarmierung, da Pieper und Handys […] auch mal ausfallen können.“ Vor allem nachts, wenn man schläft, sei der Ton der Sirene auch für die Kameraden besonders hilfreich.
Argument Nummer zwei: Die Feuerwehren würden ja meistens nur zu Ölspuren oder anderen Umwelteinsätzen ausfahren. Ist da eine Sirene nicht unverhältnismäßig? Die Antwort der Feuerwehr: „Auch Ölspuren stellen eine Gefahr dar, sonst würden wir nicht alarmiert werden.“ Außerdem seien Umwelteinsätze in der Nacht tatsächlich äußert selten.
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Das letzte Argument schlug dem Fass aber wohl den Boden aus. Mit den Problemen anderer Leute habe man nichts zu tun und wolle nachts nicht geweckt werden. „Liebe Mitbürgerin, lieber Mitbürger“, schreibt daraufhin die Feuerwehr, „wir freuen uns für Sie, dass eine Alarmierung der Feuerwehr Sie noch nicht betroffen hat […].“ Alle anderen seien aber sicherlich froh, wenn alle möglichen Kanäle der Alarmierung genutzt werden würden. „Auch nachts“, schließen die Kameraden.