Wolfenbüttel.
Seit 2018 betreiben die Brüder Chyar und Bengin ein Kino in Wolfenbüttel.
Die Pandemie, die Filmverleihe und das immer größere Angebot bei Netflix und Co. machen es den beiden nicht gerade leicht. Dennoch sind sie sich sicher, dass ihr Kino in Wolfenbüttel den Widrigkeiten trotzen kann.
Kino in Wolfenbüttel: Zwei Brüder erfüllen sich ihren Herzenswunsch
Der Filmpalast Wolfenbüttel ist eine Institution für alle Cineasten in der Lessingstadt. Vor knapp vier Jahren verwirklichten Chyar und Bengin ihren Herzenswunsch und übernahmen das Kino.
Dabei geht ihr Engagement sogar über die Liebe zum Film hinaus. „Wir versuchen stets, uns von anderen Kinos in der Umgebung abzuheben, vor allem durch Alleinstellungsmerkmale. Wir haben immer frisches Popcorn und wir lassen uns immer wieder ‚Specials‘ einfallen zu großen Filmpremieren“, sagt Chyar zu News38.
Für Kinofans ist der Besuch im Filmpalast etwas ganz besonderes, denn sie können beim Filme schauen auch noch Gutes tun. Chyar und Bengin denken sich nämlich regelmäßig neue Spendenaktionen aus.
„Unsere Weihnachtsaktion mit dem Weihnachtsmann, bei der wir alleinstehende Mütter und Väter, die sich vielleicht kein tolles Weihnachten leisten können, mit ihren Kindern ins Kino einladen und die Kinder reich beschenken. Wir haben für Hilfsaktionen ganze Wochenend-Einnahmen aus dem Kartenverkauf gespendet.“
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Kino in Wolfenbüttel: Konkurrenz durch Netflix und Co.?
Allerdings haben es die Kinobetreiber alles andere als einfach. Corona hat ihnen schwer zu schaffen gemacht. Zwar läuft der Betrieb im Filmpalast wieder, trotzdem sind die Auswirkungen der Pandemie noch zu spüren. Etwa im Umgang mit den Filmverleihen, die viele Kinostarts von großen Blockbustern verschieben mussten. Außerdem fahren Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime ihr Programm immer weiter hoch.
Bleiben die Wolfenbütteler dann lieber zu Hause auf der gemütlichen Couch? Nein, sagt Chyar. „Wenn man zu Hause einen Film schaut, dann ertappt man sich selbst immer wieder dabei, wie man irgendwas anderes tut. Man holt sich was zu essen, man quatscht, man greift zu seinem Handy und surft in den sozialen Netzwerken und driftet geistig ab. Das kann einem im Kino nicht passieren. Da ist man komplett auf den Film fokussiert.“
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„Die große Leinwand, der bombastische Sound, das gemeinsame Erleben von Kinomomenten mit seinen Freunden. Das ist einfach unvergleichlich“, schwärmt der Wolfenbütteler. Hinzu komme, dass die große Auswahl bei den Streaming-Anbietern oft fast erschlagend wirke.
Die Betreiber des Filmpalastes Wolfenbüttel sind optimistisch. Ihnen ist vor allem die Leidenschaft zum Film wichtig. Da könnten Netflix, Amazon und Co. friedlich neben dem Kino koexistieren. (neb)