Die schweren Ausschreitungen im Zuge der Zweitligapartie zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC Berlin (1:1) schlagen auch einige Wochen später noch hohe Wellen. Der umstrittene Polizei-Einsatz sorgt bei den BTSV-Fans weiterhin für Ärger.
Bei dem Einsatz der Beamten soll unter anderem ein kleines Mädchen „überrannt“ und verletzt worden sein. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens verteidigte den Polizei-Einsatz im Nachgang. Bei den Fans von Eintracht Braunschweig sorgte das für Fassungslosigkeit.
Eintracht Braunschweig: Statement der Innenministerin sorgt für Entsetzen
Die Innenministerin Niedersachsens hatte sich zur Einordnung des Polizei-Einsatzes auf Bildmaterial bezogen. Dieses wurde ihr von der Polizeidirektion Braunschweig zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an die Analyse verteidigte sie den Polizei-Einsatz, der für heftige Diskussionen gesorgt hatte.
Die Blau-Gelbe Hilfe hat nun auf das Statement reagiert. Die Eintracht-Anhänger kritisieren das Vorgehen der Innenministerin scharf. „Niemand außer die Polizeidirektion Braunschweig hat Zugang zu dem Bildmaterial“, so Mike Wasner, Sprecher der BGH. „Niemand kann also beurteilen, ob das Bildmaterial vollumfänglich und dementsprechend aussagekräftig ist. Im gleichen Atemzug spricht die Innenministerin nämlich nur von erhaltenen Sequenzen“, so Wasner.
++ Eintracht Braunschweig kann aufatmen! Schlimme Befürchtung wird nicht wahr ++
So sei auch die Verletzung des kleinen Mädchens „anhand der Bildaufnahmen nicht zu belegen“. „Sachverhalte, die vermutlich nicht gefilmt wurden, können nicht geschehen sein. Welche Rechtsauffassung verbirgt sich auch auf ministerialer Ebene dahinter?“, verurteilt Wasner die Positionierung der Innenministerin. „Wie zynisch ist diese Haltung gegenüber der betroffenen Familie?“, ergänzte er.
„Umdeutung der realen Situation“
Aber die Ausführungen der Innenministerin haben nach Auffassung der BTSV-Fans mindestens einen weiteren ebenso „skandalösen“ Aspekt. Der von den Beamten rücksichtslos durchgeführte Einsatz sei eine Reaktion auf Fanverhalten gewesen. „Dies ist eine Umdeutung der realen Situation“, widerspricht Jendrik Pufahl, der Vorsitzende der BGH.
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„Viele unbeteiligte Stadionbesucher erlebten das rücksichtslose Vorgehen der Einsatzkräfte. Sie können jetzt einordnen, was es bedeutet, wenn wir von unrechtmäßiger Polizeigewalt sprechen“, machte Pufahl deutlich.
Wie die Polizei die Situation einschätzt und wie sie nach dem Vorfall reagiert hat, das liest du hier >>>.