Hässliche Szenen nach dem 1:1 zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC. Eine Auseinandersetzung zwischen einigen Eintracht-Fans hatte für einen Polizeieinsatz gesorgt, an dessen Ende es sowohl bei Polizisten als auch bei Fans teils schwere Verletzungen gab.
Die Fanrechts-Organisation „Blau Gelbe Hilfe“ erhebt dabei schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Sie spricht von einem „massiv überzogenen Einsatz“, als sich der Streit zwischen den Fans schon fast wieder beruhigt hatte.
Eintracht Braunschweig: Verletzte nach Schlägerei und Polizei-Einsatz
Das Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC war bereits abgepfiffen, als es plötzlich noch einmal große Aufregung gab. Beim Verlassen der Südkurve war es zwischen einigen Fans der Löwen zu einer Auseinandersetzung gekommen.
+++ Braunschweig – Hertha: Fan-Spektakel – ganze Tribüne sendet klare Botschaft +++
Die Polizei griff ein – laut der Fanhilfe des BTSV völlig „massiv überzogen“. Es folgte eine Solidarisierung rund 200 weiterer Fans gegen die Beamten und die Auseinandersetzung uferte immer weiter aus. Die traurige Bilanz: Zahlreiche Festnahmen, Verletzungen auf beiden Seiten, drei Fans von Eintracht Braunschweig mussten ins Krankenhaus, zwei von ihnen wurden noch am Abend dort behandelt. Eine Polizistin wurde mit Verdacht auf Handbruch ins Krankenhaus gebracht, drei weitere Beamte waren nicht mehr dienstfähig. Auch ein Pferd der Reiterstaffel wurde verletzt.
Fanhilfe: Polizei-Einsatz ließ Lage völlig eskalieren
Die Polizei bestätigte auf Nachfrage von News38, dass sich durch das Eingreifen der Einsatzkräfte „die Situation dynamisch aufschaukelte“. Laut Fanhilfe war der Einsatz völlig unnötig. Auch Fanprojekt und Hertha-Fanhilfe verurteilten den Einsatz scharf als überzogen. Vorsitzender Jendrik Pufahl erklärt gegenüber dieser Redaktion, dass es sich lediglich um einen Streit zwischen einigen wenigen Fans gehandelt habe, Ordnungskräfte bereits deeskalierend eingeschritten waren und sich der Zoff gerade legte, als die unter Fans berüchtigte BFE (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit) extrem rüde eingriff.
Mit Pfefferspray und körperlicher Gewalt hätten die Beamten die Situation wieder eskalieren lassen. Laut Polizei, weil eine Ordnerin beim Streit angegriffen worden sei. Auch umstehende Fans seien dabei in Mitleidenschaft gezogen worden. „Ein Fan wurde unvermittelt mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen“, berichtet Pufahl. Die Polizei-Ermittlungen rund um die Auseinandersetzungen laufen.
Mehr aktuelle Nachrichten:
Verfahren unter anderem wegen Landfriedensbruch, tätlichem Angriff, gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung und Sachbeschädigung wurden eingeleitet. Die „Blau Gelbe Hilfe“, die Fans von Eintracht Braunschweig bei Konflikten mit Behörden hilft, ruft zur Aufklärung der Sachlage dazu auf, ihr jedes Bild- und Videomaterial vom Vorfall zu schicken.