Ganz Türkei ist erschüttert über einen Skandal, der sich in der SüperLig abspielte. Mittendrin ist auch ein ehemaliger Spieler von Eintracht Braunschweig gewesen.
Von 2014 bis 2016 stand Rafal Gikiewicz bei Eintracht Braunschweig unter Vertrag, ehe es ihn anschließend in die Bundesliga verschlug. Mittlerweile hütet der Pole das Tor von Ankaragücü in der Türkei. Dort gab es am Montag (11. Dezember) skandalöse Szenen nach einer Partie.
Eintracht Braunschweig: Ex-Profi erlebt Skandal
Der 15. Spieltag in der türkischen SüperLig endete am Montagabend mit einem Skandal. Nach dem 1:1-Unentschieden zwischen Ankaragücü und Rizespor wurde der Schiedsrichter Halil Umut Meler von Ankaragücü-Präsident Faruk Kocak mit einem Schlag ins Gesicht umgehauen. Alles vor den Augen der Fans und Rafal Gikiewicz, Ex-Torhüter von Eintracht Braunschweig.
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Der Unparteiische sank daraufhin zu Boden und wurde sogar von zwei anderen Personen getreten. Sofort eilten Spieler und Verantwortliche herbei um den Schiedsrichter zu schützen. Der sichtlich benommene Meler musste daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden. Laut türkischen Medien stellten die Ärzte einen Jochbeinbruch fest.
Die Aktion löste eine Rudelbildung aus, in der unter anderem Sicherheitskräfte und andere Verantwortliche Meler schützten. „Als Sportverein MKE Ankaragücü sind wir traurig über den Vorfall, der sich heute Abend ereignet hat. Wir entschuldigen uns beim türkischen Fußballpublikum und der gesamten Sportgemeinschaft“, teilte der Verein mit. Derzeit „besteht keine Lebensgefahr“, wird Mehmet Yörübulut, Chefarzt des „Acibadem Ankara Krankenhauses“, zitiert: „Er hat eine Blutung um sein linkes Auge und einen kleinen Riss dort.“
Türkische SüperLig setzt aus
Auch Ankaragücü-Präsident Koca musste nach der Rudelbildung noch zur Behandlung ins Krankenhaus, teilte der türkische Innenminister Ali Yerilkaya mit. „Nach der Behandlung wird er in Gewahrsam genommen“, schrieb der 55-Jährige anschließend auf X (ehemals Twitter). Der türkische Fußballverband (TFF) erklärte indes, dass der Spielbetrieb der SüperLig auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werde. „Dieser abscheuliche Angriff richtete sich nicht nur gegen Halil Umut Meler“, schrieb die TFF nach dem Vorfall: „Diese unmenschliche und verabscheuungswürdige Attacke richtete sich gegen alle Akteure des türkischen Fußballs.“
Der Verband kündigte „strengste“ Sanktionen an. „In Abstimmung mit unserem Staat wurden gegen die Verantwortlichen und Anstifter dieses unmenschlichen Angriffs alle ihnen gebührenden Strafverfahren eingeleitet. (…) Auf Beschluss des Vorstandes des türkischen Fußballverbands wurden die Spiele in allen Ligen auf unbestimmte Zeit verschoben“, hieß es weiter.
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Auf den Präsidenten von Ex-Braunschweiger Gikiewicz kommt also eine heftige Strafe zu. Der Torhüter wechselte erst im Sommer vom FC Augsburg zum türkischen Klub. Zuvor war er bei Union Berlin und SC Freiburg unter Vertrag. Für die Löwen absolvierte er 72 Pflichtspiele.