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Kurzarbeit bei Bosch in Salzgitter – Hunderte Mitarbeiter müssen zittern

Autozulieferer Bosch hat unter anderem für sein Werk in Salzgitter Kurzarbeit beantragt. Grund sind fehlende Elektronikbauteile.

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Kurzarbeit: Das steckt dahinter

Kurzarbeit ist ein Mittel, um Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Situationen zu helfen. Wir erklären in diesem Video, was dahinter steckt.

Autozulieferer Bosch zieht die Notbremse: Hunderten Beschäftigten droht jetzt Kurzarbeit. Auch das Werk in Salzgitter ist betroffen.

Denn auch bei Bosch in Salzgitter fehlen die so wichtigen Chips.

Kurzarbeit bei Bosch in Salzgitter

Neben dem Bosch-Werk in Salzgitter ist auch der Standort Ansbach betroffen, teilte das Unternehmen am Dienstag (04. November) mit. An beiden Standorten baut Bosch elektronische Steuergeräte. „Derzeit priorisieren wir alles, um unsere Kunden zu bedienen und Produktions-Einschränkungen zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten“, teilte ein Sprecher mit. Dennoch komme es in den genannten Werken derzeit „wegen der Unterversorgung von Bauteilen für elektronische Komponenten“ zu Produktions-Beeinträchtigungen. 

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Um darauf flexibel reagieren zu können, hat Bosch bei der Arbeitsagentur für Salzgitter und Ansbach Kurzarbeit beantragt, sagte der Sprecher. Die Maßnahme könnte in Salzgitter bis zu 400 der rund 1.300 Mitarbeiter treffen. In Ansbach wären rund 650 der knapp 2.500 Beschäftigten betroffen. Unklar war zunächst aber noch, in welchem Umfang Bosch dann wirklich vom „Instrument“ Kurzarbeit Gebrauch machen wird. Das ergebe sich „aus produktionstechnischen Planungen und der weiteren Entwicklung der Engpasssituation bei Elektronikbauteilen“, hieß es.


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Hintergrund des Ganzen sind Lieferschwierigkeiten beim Chip-Hersteller Nexperia. Nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über das von einem chinesischen Konzern geführte Unternehmen übernommen hatte, hatte China die Ausfuhr von Nexperia-Chips für die Autoindustrie gestoppt.

Bosch nutzt Alternativen

Der Bosch-Sprecher betonte: „Unsere Expertenteams stehen im engen Austausch mit Nexperia, einem unserer Lieferanten für Elektronikbauteile, sowie mit betroffenen Kunden und anderen Lieferanten und Vorlieferanten.“ Die aktuelle Situation stelle auch Bosch weiterhin vor große Herausforderungen. Um die Einschränkungen in der Produktion in Salzgitter und Ansbach gering zu halten, greife man auch auf alternative Lieferquellen zurück.