In einem Edeka in Salzgitter kann es sein, dass man vielleicht bald dem Bürgermeister über den Weg läuft. Der macht dort allerdings nicht seinen Wocheneinkauf, sondern wird an der Kasse sitzen.
In dem Edeka in Salzgitter sitzt er nur, weil er eine Wette verloren hat. In diesem Jahr könnte er schon wieder die nächste verlieren.
Edeka in Salzgitter: Der Bürgermeister sitzt an der Kasse
Seit elf Jahren organisiert der Bürgerservice für Migranten die „Bunten Sole“ in Salzgitter. Am Sonntag, dem 29. September, geht die Veranstaltung in die 12. Runde. Auch der Bürgermeister ist dort wieder zu Gast. Allerdings nicht als Redner für stundenlange Vorträge, sondern für ein Spiel.
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Auch dieses Jahr wird dort wieder „Ja, Nein, Ähm“ gespielt. Dincer Dinc vom Bürgerservice für Migranten fordert die Bürgermeister aus Salzgitter jedes Jahr dazu heraus. Bei den Besuchern kommt die ungewöhnliche Fragerunde gut an. „Weil jeder nur darauf wartet, dass der Bürgermeister „Ja“, „Nein“ oder „Ähm“ sagt“, erzählt Dincer Dinc. Genau diese Wörter dürfen die Kandidaten in ihren Antworten allerdings nicht benutzen. Ein großer Fan davon ist auch der Erste Bürgermeister Stefan Klein. „Der freut sich jedes Jahr“, verrät Dincer Dinc im Gespräch mit News38. Dabei hat er es erst ein einziges Mal geschafft, das Spiel durchzuspielen. Doch das ist ihm nur mit einem kleinen Trick gelungen.
Einnahmen werden an einen guten Zweck gespendet
Unbemerkt ist ihm während der Challenge ein „Ähm“ herausgerutscht, das niemand aus der Jury bemerkt hat. Zum Ende des Spiels hat er seinen Patzer dann aber zugegeben. Auch zur letzten „Bunten Sole“ im vergangenen Jahr hat Bürgermeister Klein gepatzt. Jetzt muss er seine Wettschulden begleichen. Am Donnerstag (19. September) sitzt er dafür von 15 bis 16 Uhr an der Kasse im E-Center in Salzgitter-Bad. Die Einnahmen der Einkäufe, die während dieser Zeit übers Band gehen, werden für einen guten Zweck gespendet.
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Ideen, wohin das eingenommene Geld gehen soll, hat der Bürgerservice für Migranten bereits. „Es wird in Salzgitter bleiben“, verrät Dincer Dinc. In diesem Jahr sollen die Einnahmen besonders Kindern zugutekommen. „Wir haben hier bei uns einige Schulen, die eine Betonwüste sind“, erzählt er. Auch einige Kindergärten könnten das Geld gebrauchen oder es könnten neue Spielplätze gebaut werden, nennt er weitere Beispiele. Die Challenge für das kommende Jahr will Organisator Dincer Dinc noch nicht verraten. Sicher ist aber, dass es wieder kreativ wird. „Ich bin da sehr frech und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, sagt er und lacht. In den letzten Jahren hat man die Bürgermeister schon als Verkäufer im Dönerladen, beim Müll sammeln oder als Dinosaurier in einem Indoor-Spielplatz gesehen.