Die Silvester-Nacht hatte in Peine so ruhig begonnen… Aber mit fortschreitender Uhrzeit und ansteigendem Alkohol-Pegel eskalierte die Situation in Peine dann doch noch.
Und wieder spielte sich das Ganze unter der Nord-Süd-Brücke und auf den umliegenden Straßen in Peine ab. Hier hatte es schon am Donnerstag (29. Dezember) Stress gegeben.
Peine: „Gezielter Beschuss“ auf Polizei
Laut Polizei Peine hatten sich in der Silvester-Nacht wieder Dutzende Feiernde hier versammelt, um ins neue Jahr zu rutschen. Zunächst sei alles unauffällig gewesen, aber als das neue Jahr eine halbe Stunde alt war, sei die Stimmung gekippt, berichtet die Polizei. Demnach flogen immer wieder Böller und Raketen aus der etwa 60-köpfigen Partygruppe auf die Polizeibeamten.
Die Rede ist von „gezieltem Beschuss“ und „Ausschreitungen“. Daher hat die Polizei auch Verstärkung gerufen, unter anderen machten sich auch Kräfte aus Braunschweig auf den Weg, um ihre Kollegen zu schützen und die Situation zu beruhigen. „Nach dem Zusammenziehen starker Kräfte und konsequentem Vorgehen gegen die aggressiven Personen, konnte die Lage im Laufe der ersten Stunden des neuen Jahres beruhigt werden“, heißt es.
Während des Einsatzes wurde eine Polizistin verletzt. Neben der 30-Jährigen war ein so genannter Polenböller explodiert. Die Beamtin musste sich daraufhin von einem Arzt untersuchen lassen und konnte entsprechend nicht mehr weiterarbeiten. Damit nicht genug: Die Chaoten beschädigten vier Streifenwagen, in dem sie die mutmaßlich verbotenen Böller auf und unter die Fahrzeuge schmissen.
Polizei Peine ermittelt verdeckt
Die Polizei Peine setzte in der gesamten Neujahrsnacht ein Großaufgebot in der Südstadt ein. Die Beamten ermitteln zu diversen Straftaten, unter anderem geht’s dabei um schweren Landfriedensbruch, Körperverletzungsdelikte und Angriffe auf Polizeikräfte. Die Polizei kündigte außerdem in dem Kontext weitere offene und verdeckte Maßnahmen an.
Braunschweigs Polizeipräsident Michael Pientka nimmt klar Stellung: „Gezielte Angriffe auf Polizeikräfte verurteile ich auf das Schärfste. Dies gilt gleichermaßen für Übergriffe auf die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr und Rettungsdienste. Diese Gewalt geschieht aus Personengruppen heraus und nimmt beim Gebrauch von Feuerwerkskörpern schwerste Verletzungen der Einsatzkräfte in Kauf. Die Polizei Peine erhält aus der Behörde jede Unterstützung, um die Gewalttäter zu ermitteln.“
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In ganz Deutschland wurden in der Silvester-Nacht Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen. Hotspots waren dabei einmal mehr Leipzig und Berlin. Daher verlangt die dortige Gewerkschaft der Polizei ein Böllerverbot: „Wir haben deutschlandweit gesehen, dass Pyrotechnik ganz gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt wird“, kritisierte der Berliner GdP-Landeschef Stephan Weh am Neujahrsmorgen. Das müsse ein Ende haben.
Ein Verbot sei aber nur realistisch, wenn nicht erst im Dezember wieder darüber diskutiert werde. Es brauche ein Verkaufsverbot für alle, die nicht beruflich mit Pyrotechnik hantierten. „Viele Baumärkte haben in diesem Jahr bereits klar Stellung bezogen, und auch die Bevölkerung ist dahingehend viel weiter, als man denkt.“