Leiferde/Bierbergen.
Traurige Entdeckung im Kreis Peine! Hier ist eine Schildkröte gefunden worden, die eigentlich gar nicht hier leben dürfte.
Bei dem in Bierbergen im Kreis Peine entdeckten Tier handelt es sich um eine Schnappschildkröte. Seit mehr als 20 Jahren darf diese Schildkröten-Art gesetzlich nicht mehr in Deutschland verkauft, gehandelt oder gezüchtet werden. Aus gutem Grund.
Kreis Peine: Die Schildkröte wurde ausgesetzt
Passanten hatten die Schildkröte am Sonntagabend an der Adenstedter Straße entdeckt und daraufhin die Polizei alarmiert. Die Beamten fanden das entkräftete Tier dann im Straßengraben. Nach einem kurzen Stopp auf dem Polizeirevier Peine ging es für die Kleine weiter ins NABU-Artenschutzzentrum nach Leiferde. Dessen Mitarbeiter wollen sie jetzt aufpäppeln.
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„Der Schildkröte ging es schlecht, sie hatte großen Durst“, sagte Bärbel Rogoschik vom Artenschutzzentrum zu news38.de. „Sie hat richtig gesoffen!“ Vermutlich sei das Tier ausgesetzt worden, womöglich schon vor längerer Zeit. „Vielleicht hat die Schildkröte erst in einem See gelebt, der dann ausgetrocknet ist.“
Aktuell wiege die Schnappschildkröte rund sieben Kilo. Ausgewachsen sei sie damit noch lange nicht. „Diese Art wird bis zu 17 Kilo schwer und so groß wie ein Gullydeckel“, so Rogoschik. „So eine Schildkröte ist mordsgefährlich. Sie kann locker einen Besenstil durchbeißen – stellen Sie sich da mal Ihren Zeh vor!“
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Ursprünglich kommen Schnappschildkröten aus Amerika. Dort leben sie in großen Seen. In Deutschland sollen sie nicht mehr leben – „sonst müssten wir um jeden Baggersee fürchten“, ist sich Rogoschik sicher. Die Schildkröten seien aber anpassungsfähig und könnten auch im Winter hier überleben.
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Aber, wie geht es jetzt mit der Kleinen aus Bierbergen weiter? „Das wird tatsächlich ein Problem werden, noch gibt es keinen Plan“, heißt es aus dem NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde. „Wir sind nicht wirklich glücklich über sie. Aber das ist unser Job.“
Was wird aus der Schildkröte aus Peine?
Damit etwa ein Zoo eine Schnappschildkröte halten darf, braucht er eine Ausnahmegenehmigung. „Aber da will man sie auch nicht zwingen. Zumal sie nicht so gefährlich aussehen, wie sie sind. Insofern erscheinen sie fast langweilig“, gesteht Rogoschik. Also steht hinter dem Schicksal der – noch kleinen – Schildkröte aus dem Kreis Peine ein Fragezeichen… (ck)
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