In einem Umkreis von drei Kilometern wurde ein Sperrbezirk (rot) eingerichtet, im Umkreis von zehn Kilometern (blau) eine Beobachtungszone.
Foto: Landkreis Peine
Eixe/Hannover/Berlin.
Die Geflügelpest ist in der Region38 angekommen. Bei einem Wildvogel im Kreis Peine wurde der Vogelgrippevirus H5N8 nachgewiesen . Bei Tier sei vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems in der Nacht zum Mittwoch, 16. November, die hochansteckende Variante des Virus bestätigt worden, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.
Stallpflicht kommt
Eine tote Ente schwimmt auf einem See. (Archivbild)
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Es handele sich bei dem Tier um eine Ente, die im Gebiet des Eixer Sees gefunden worden sei, sagte der Sprecher des Landkreises Peine, Henrik Kühn. Es solle nun eine Stallpflicht für Geflügel im Landkreis erlassen werden.
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) bestätigte, dass es sich um den ersten H5N8-Fall handelt. Die tote Ente sei am Montag beim Laves eingegangen.
Sperrbezirk eingerichtet
Ein Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern wurde eingerichtet. (Symbolbild)
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Rund um den Fundort wurde ein Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet . Hier gebe es in 50 Betrieben rund 1.600 Tiere , so Kühn. In einer zusätzlichen Beobachtungszone von zehn Kilometern würden in Geflügelhaltungen rund 120.000 Tiere leben. Wegen der Vogelgrippegefahr gilt inzwischen in mehr als der Hälfte der Landkreise in Niedersachsen die Stallpflicht.
Inzwischen wurden aus sechs Bundesländern Vogelgrippe-Fälle gemeldet .
Was ist H5N8? Das Vogelgrippe-Virus H5N8 kann in unterschiedlich gefährlicher Form auftrete n. Ein hochansteckendes Influenzavirus H5N8 wurde nach Auskunft des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) erstmals Anfang 2014 in Südkorea bei Geflügel und Wildvögeln nachgewiesen. Dort habe es diverse Ausbrüche gegeben, mehrere Millionen Vögel seien sicherheitshalber getötet worden . Im Zuge der Ausbrüche seien infizierte Wildenten entdeckt worden, die aber weniger stark erkranken. Das Virus tauchte auch in China und Japan auf.
Seit November 2014 wurden solche H5N8-Viren in mehreren Geflügelbetrieben in Deutschland und anderen europäischen Ländern entdeckt. Infektionen von Menschen mit den Viren sind laut FLI bislang weltweit nicht nachgewiesen worden. Eine Ansteckung über infizierte Lebensmittel ist nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung „theoretisch denkbar, aber unwahrscheinlich“ . H5N8-Viren waren schon früher entdeckt worden, etwa 1983 in Irland.