Findet ein Urlaub nicht statt, ist das besonders für die Reisenden eine bittere Enttäuschung. Durch einen Reisefonds sollen sie im Ernstfall abgesichert sein. Das Geld darin kommt von den großen Reiseanbietern wie Tui & Co.
Tui-Chef Sebastian Ebel sieht daran aber einen großen Kritikpunkt.
Tui-Chef bemängelt Reisefonds
Nachdem die Schwächen der Reisebranche 2019 nach der Insolvenz des britischen Reiseunternehmers Thomas Cook zum Vorschein kamen und auch die Corona-Pandemie einen ordentlichen Dämpfer in die Kassen der Reise-Anbieter gefressen hat, trat das Reisesicherungs-Fondsgesetz (RSG) in Kraft. Mit ihm sollen Reisende finanziell entschädigt werden, wenn ihr Veranstalter ihre Reise abgesagt. Doch Tui-Chef Sebastian Ebel stört sich zum Teil daran.
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Reiseveranstalter müssen regelmäßig in die Kassen des Fonds einzahlen. Auf LinkedIn bemängelt der Tui-Boss das Prinzip des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF). „Die Kasse beim Deutschen Reisepreissicherungsfonds DRSF ist randvoll – die Geduld vieler in der Reisebranche am Ende“, schreibt Ebel. Aus seiner Sicht ist es nicht gerechtfertigt, dass Veranstalter wie Tui & Co. trotzdem noch immer einen Prozent ihres Umsatzes einzahlen müssen.
„Sieben teure Monate!“ nach Ampel-Aus
„Ein Prozent des deutschen Pauschalreise-Umsatzes klingt erstmal wenig. In der Summe ist es allein für Tui mindestens ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag pro Jahr“, sagte Ebel der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Das sind Kosten, die über Reiseveranstalter zum Teil auf Verbraucher umgelegt werden müssen, oder den Veranstaltern auch für Investitionen fehlen.“
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Schon seit längerem fordern Reise-Unternehmen immer wieder, die Zahlungen auszusetzen. Laut dem Tui-Chef gab es allerdings „sieben Monate Stillstand nach dem Bruch der Ampel. Sieben teure Monate!“ Um Kosten zu senken, ist er für ein neues System, durch das die Kundschaft in einem Stufenmodell selbst entscheiden kann, welche Absicherung sie für ihre Reise wählen. „Dass wir uns in Deutschland weiter eine Absicherung in Gold mit Sternchen leisten, verteuert Reisen“, sagte Tui-Chef Ebel..