Wer nach einem Wocheneinkauf schon einmal die schweren Taschen nach Hause schleppen musste, weiß: Ein Spaß ist das nicht. Dennoch bleibt vielen Menschen, die nicht im Genuss eines eigenen Autos sind, nichts anderes übrig. Es ist ein Schicksal, das auch die Bürgergeld-Empfänger Sandra und ihr 24-jähriger Sohn Jan schultern müssen.
Die beiden Protagonisten der RTL-Zwei-Sozialreportage „Armes Deutschland“ hatten bis vor Kurzem noch einen eigenen Fahrer. Ein Bekannter hatte sie bei Bedarf von A nach B kutschiert. Mit dem jedoch zerstritten sich die beiden Bürgergeld-Empfänger. Nun also müssen die Erledigungen des Tages entweder mit dem Bus oder zu Fuß getätigt werden. Und darauf haben die 55-Jährige und ihr Sohn so gar keine Lust. Ein Führerschein soll her. Bezahlt natürlich vom Amt.
Bürgergeld-Duo will Führerschein vom Amt
„Mit einem Führerschein wäre man halt flexibler. Dann kommt man überall hin. Dann braucht man nichts tragen“, weiß Sandra. Nun gut, eigentlich braucht es dazu auch noch ein Auto. Aber sei es drum. Dennoch: Der Führerschein soll nun endlich kommen. Schließlich kostet auch der Bus.
„Mit 6,60 Euro Busgeld könnte man eine Woche Wurst, was zu trinken, kaufen“, rechnet Sandra vor. Problem bl0ß: Auch der Führerschein kostet Geld. „Der Führerschein ist einfach zu teuer im Moment“, weiß Jan. Dafür arbeiten zu gehen, lohne sich in den Augen des 24-Jährigen jedoch nicht.
Jobcenter will erst den Arbeitsvertrag sehen
Problem: Schon mehrfach haben Sandra und Jan Anträge an das Jobcenter gestellt, die Kosten für den Führerschein zu übernehmen. Diese jedoch lehnte das Jobcenter bislang jedes Mal ab. „Das Problem ist, die wollen erst den Arbeitsvertrag haben, das Jobcenter, und dann würden wir den Führerschein bezahlt kriegen“, erklärt Sandra. Doch nicht mit ihr: „Ich will ja vorher den Führerschein und dann den Arbeitsvertrag.“
Ob das klappt? Das siehst du in der neuen Folge „Armes Deutschland“, die RTL Zwei am kommenden Dienstag (1. Oktober 2024) um 20.15 Uhr ausstrahlt. Wichtig: Personen wie Jan und Sandra sind die Ausnahme. Die meisten Empfänger von Sozialleistungen wollen schnellstmöglich wieder in Lohn und Brot.