Diese Ausrede haben wir so auch noch nie gehört. Gründe nicht arbeiten zu gehen, haben die Protagonisten der RTL-Zwei-Bürgergeld-Reportage „Armes Deutschland“ schon einige angeführt. Manche waren einfach faul – andere wiederum hatten wirklich ein Leiden, das ihnen körperliche Arbeit unmöglich machte, obwohl sie sie gerne verrichtet hätten.
Doch den Grund, den Bürgergeld-Empfängerin Sandra aus Herten in NRW anführt, hat man selbst bei „Armes Deutschland“ noch nicht vernommen. „Ich kann nicht Vollzeit arbeiten gehen, weil ich drei Katzen habe, und auf sie aufpassen muss“, so die Arbeitslose. Schließlich würden sich die Tiere fetzen, wenn sie nicht Zuhause sei. Die Tierartkosten wären zu hoch, so die Arbeitslose. Eine spannende Einstellung, die auch ihr Sohn Jan geerbt hat.
Mutter-Sohn-Duo bezieht Bürgergeld
Gearbeitet wird bei dem Mutter-Sohn-Duo aus dem Kreis Recklinghausen nur für höchstens 160 Euro im Monat. „Mit Bürgergeld und Minijob haben wir mehr, als wenn wir Vollzeit arbeiten gehen“, strahlt der junge Mann, und betont, sich vom Arbeitsmarkt nicht ausbeuten lassen zu wollen.
1.100 Euro haben die beiden somit zum Leben, leben gemeinsam in einer Dreizimmerwohnung. Der Tagesablauf ist immer gleich. Die beiden stehen morgens auf, dann gibt es einen Kaffee, ein bisschen Haushalt, ein Kippchen und natürlich die Pflege der drei Katzen. Und das seit geraumer Zeit. So bezieht die 55-jährige Sandra seit ihrer abgebrochenen Ausbildung als Bürogehilfin vor 38 Jahren jeden Monat Geld vom Staat. Ihr 24-jähriger Sohn eifert ihr nach.
„Mit Bürgergeld schläft man besser“
„Mit Bürgergeld schläft man besser, als wenn man arbeitet“, grinst die 55-Jährige, schließlich sei ja für alles gesorgt, „Miete wird bezahlt, Strom wird bezahlt, Gas wird bezahlt, Katzenfutter haben wir auch, Katzenstreu habe ich auch.“ Oder wie es Sohnemann Jan so schön zusammenfasst: „Wir haben alles!“
RTL Zwei zeigt die Folge „Armes Deutschland“ mit Sandra und Jan am Dienstagabend (24. September 2024) um 20.15 Uhr. Wichtig: Personen wir Jan und Sandra sind die Ausnahme. Die meisten Empfänger von Sozialleistungen wollen schnellstmöglich wieder in Lohn und Brot.