Die Bahn ist eines der sichersten und umweltfreundlichsten Verkehrsmittel. Trotz der hohen Sicherheitsstandards gibt es immer einmal Zwischenfälle, bei denen selbst erfahrene Kollegen vom Glauben abfallen. So wie am Samstag (11. Januar) in Hannover.
Der Vorfall ereignete sich auf der Strecke zwischen Göttingen und Hannover. Für einen Lokführer endete nämlich ein Barbesuch am Freitagabend nicht etwa zu Hause – er ging direkt zur Arbeit! Mit weitreichenden Folgen für seinen Job.
Hannover: 100 Kilometer im Rausch
Am frühen Samstagmorgen (11. Januar) bemerkte die Leitstelle den Kontaktverlust zu einem Güterzugführer, der auf der Strecke südlich von Hannover unterwegs war. Daraufhin wurde ein ICE-Lokführer beauftragt, nach seinem Kollegen zu sehen. Als er eintraf, fand er den Lokführer schlafend auf dem Boden seiner Lok, wie die Bundespolizei mitteilte.
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Der Lokführer des ICE griff ein, um Schlimmeres zu verhindern. Als der betrunkene Lokführer weiterfahren wollte, verhinderte dies sein Kollege, indem er die Lok von außen manuell bediente.
Der 40-Jährige hatte nach Angaben der Bundespolizei zuvor eine Kneipe in Göttingen besucht und sich anschließend in den Güterzug gesetzt. Er war bereits rund 100 Kilometer gefahren, als der Kontakt abbrach. Nach Angaben der Polizei hatte der Lokführer einen Blutalkoholwert von 1,41 Promille. Gegenüber den Beamten gab er an, nicht mehr zu wissen, warum er den Zug in diesem Zustand übernommen habe.
Konsequenzen für den Lokführer
Laut Polizei war der Güterzug zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht mit Gefahrgut beladen. Vermutlich stoppe der Zug, als der Lokführer einschlief. Ob sich in dem ICE des Kollegen Passagiere befanden, ist unklar.
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Die Polizei stellte den Zugführerschein des 40-jährigen Lokführers sicher. Er wurde zur Polizeiwache gebracht. Gegen ihn wird nun wegen Trunkenheit im Verkehr und Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt. Die Deutsche Bahn übernahm die Sicherung des betroffenen Güterzugs.