Die Enttäuschung über den stillen Abschied eines beliebten Bewohners im Zoo Hannover hallt auch Tage nach dessen Weggang nach.
Wenn es um den Zoo Hannover geht, ist Leopard Julius weiterhin das Thema Nummer eins in den sozialen Medien. Unzählige Zoo-Fans vermissen ihn – und kritisieren die Art und Weise seines Abgangs. News38 hat mit dem Zoo Hannover genau darüber gesprochen.
Zoo Hannover: Julius fehlt vielen
Auf einmal war er weg: Der stolze Leopard Julius, eines der beliebtesten Tiere und Fotomotive im Zoo Hannover. Der Zoo ließ die Bombe am 12. August platzen: „Abschied und Ankunft“, hieß es da. Julius sei gegangen, aber zwei neue Leoparden kämen. Für einige Zoo-Besucher war das ein Affront. Sie hätten sich gewünscht, dass der Zoo den Julius-Abschied vorher ankündigt. Sie wollten sich von ihrem Leoparden verabschieden. Die Enttäuschung war und ist groß, viele Julius-Fans stellen ihre Fotos von ihm ins Netz. Auch ein selbst gezeichnetes Gemälde von Julius findet sich bei Facebook.
„Ich hätte mir eine frühere Kommunikation gewünscht. Der Zoo muss ja kein genaues Datum bekannt geben. Aber irgendwie so etwas wie: ‚Julius wird den Zoo bald verlassen. In den nächsten zwei Wochen ist er auf jeden Fall noch da und ihr könnt euch verabschieden'“, sagte ein Zoo-Fan im Gespräch mit News38. Natürlich könne er verstehen, dass der Zoo Hannover kein genaues Datum bekannt gibt, weil es sonst zu Problemen kommen könne. „Aber eine gewisse Zeit zum Abschiednehmen wäre schon toll gewesen. Immerhin besucht man das Tier jahrelang und baut eine Bindung auf. Das sollte man überdenken.“ Leider scheine es beim Erlebnis Zoo Hannover allgemeine Politik zu sein, dass die Besucher nicht informiert würden – beziehungsweise erst dann, wenn die Tiere weg seien. „Das ist sehr schade, da der Zoo sehr schön ist und auch hervorragende Mitarbeiter hat“, so der Zoo-Fan weiter.
Zoo Hannover mit Ringtausch
Der Zoo Hannover widerspricht in Teilen: „Wenn immer es geht, verabschieden wir uns öffentlich von den Tieren, die wir über lange Zeit betreut haben und die uns – genauso wie unseren Gästen – sehr ans Herz gewachsen sind“, sagte eine Sprecherin zu News38. „So haben wir einen Teil unserer Elefantenfamilie, unsere Tigerdrillinge, den ersten und zweiten Löwen-Nachwuchs und auch unseren ersten Eisbär-Nachwuchs öffentlich verabschiedet, auf dass unsere Gäste ein paar Tage Zeit hatten, sich zu verabschieden. Wann immer es geht, machen wir es so.“
Bei Leopard Julius sei das aber leider nicht gegangen, weil es sich um einen Ringtausch innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für die seltenen Chinesischen Leoparden handle und noch zwei weitere Zoos involviert seien. „Auf deren Wünsche bezüglich der Kommunikation haben wir Rücksicht genommen, denn wir möchten natürlich, dass der Transport und die anschließende Eingewöhnung für unsere Tiere bestmöglich verlaufen“, sagte die Zoo-Sprecherin.
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Und weiter: „Sobald sich Julius in seinem neuen Zuhause gut eingelebt hat und er dort vorgestellt wird, werden auch wir darüber berichten. Dasselbe gilt für die Ankunft der beiden Leoparden hier in Hannover.“