Der Zoo Hannover trauert um einen beliebten Bewohner.
Robben-Männchen Roger musste eingeschläfert werden. Der Seebar-Bulle aus dem Zoo Hannover hatte zu große Schmerzen.
Zoo Hannover: Abschied von Roger
Der 200 Kilogramm schwere Roger litt unter multipler Arthrose. Im sei es in letzter Zeit immer schwerer gefallen, sich zu bewegen, teilte der Zoo Hannover am Dienstag (28. Mai) mit. Trotz der medizinischen Behandlung und intensiven Betreuung durch die Zoo-Tierärzte habe sich sein Zustand immer weiter verschlechtert. „Wir hatten Roger mit verschiedenen Schmerzmitteln behandelt, von denen leider keines mehr angeschlagen hat“, sagte Zoo-Tierarzt Viktor Molnár.
Das Zoo-Team habe dann letzten Endes die schwere Entscheidung getroffen, den betagten Seebär-Bullen einzuschläfern. Bei der pathologischen Untersuchung in der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) habe sich gezeigt, dass viele Gelenke des 17 Jahre alten Bullen altersbedingt schwere Arthrose aufwiesen.
Zoo Hannover: „Mächtig Eindruck“
Roger war 2010 als einer der ersten Bewohner der neuen Kanada-Landschaft Yukon Bay nach Hannover gekommen. Gemeinsam mit den Kalifornischen Seelöwen und den Kegelrobben eroberte der Seebär die große Anlage mit Wellengang. Damals war der Bulle kaum größer als die Seebär-Weibchen, in den vergangenen 14 Jahren hatte er sich zum deutlich größten und schwersten Vertreter der Robben in Yukon Bay entwickelt. „Wir werden Roger sehr vermissen“, sagte der Zootierarzt im Namen des gesamten Teams. „Der Robben-Riese war seinen Weibchen und den Tierpflegenden gegenüber immer sehr freundlich. Als größte Robbe im Hafen von Yukon Bay hat er mächtig Eindruck gemacht.“
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Sorgen bereitete der betagte Nördliche Seebär dem Team schon einmal, als die Tierpfleger den Zoo-Veterinären von Hautveränderungen und mangelndem Appetit bei Roger berichteten. Wie sich das Team damals mit vereinten Kräften und Unterstützung der TiHo für den imposanten Seebär-Bullen eingesetzt hat, wurde in der NDR-Serie „Seelöwe & Co. – tierisch beliebt“ berichtet. Hier geht es zu der Folge in der NDR-Mediathek.
Nördliche Seebären haben einen sehr dichten Pelz, der vollkommen wasserundurchlässig ist. Für diesen Pelz wurden die Tiere um 1870 auf dem offenen Meer erbarmungslos gejagt. 1909 sank die Zahl der Seebären auf einen Tiefstand von 130.000 Tieren. Nachdem sich der Bestand vorübergehend erholt hatte, mit knapp 1 Million Tieren im Jahr 2005, gehen die Zahlen jetzt wieder zurück, so dass der Nördliche Seebär als „gefährdet“ eingestuft wird.