In Niedersachsen geht eine Krankheit um, die schwere Folgen haben könnte. Die Symptome sind oft nur schwer zu erkennen. Manchmal bleibt die Krankheit sogar komplett unentdeckt.
Besonders für eine Gruppe könnte eine Ansteckung aber fatale Folgen haben. Dabei gibt es einige Methoden, um den Ernstfall zu vermeiden.
Niedersachsen: Besonders Kinder stecken sich häufig an
Besonders Kinder sind oft von dem Virus betroffen. Typische Anzeichen sind Kopfschmerzen, Fieber und stark gerötete Wangen. Danach folgt ein Hautausschlag am ganzen Körper. Das tükische an der Krankheit: Die Symptome zeigen sich erst nach zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung. Während dieser Zeit kann es also schnell vorkommen, dass man andere Personen ansteckt, ohne es zu bemerken. Häufig sind Kinder vom Parovirus B19, auch bekannt als Ringelröteln, betroffen. Aus diesem Grund zählen sie zu den Kinderkrankheiten. Aber auch eine andere Gruppe ist gefährdet.
„Schwerwiegende Krankheitssymptome sind bei sonst gesunden Kindern sehr ungewöhnlich“, schreibt Chefarzt der Braunschweiger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Dr. Hans Georg Koch, auf News38-Anfrage. Kritisch ist die Krankheit eher bei Schwangeren. Besonders vor der 20. Schwangerschaftswoche kann eine Infektion zu einer Fehl- oder Totgeburt führen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) in einer Pressemitteilung. Grund dafür ist aber nicht die Infektion selbst, sondern eine Blutbildungsstörung des Fötus, schreibt auch Prof. Dr. Koch vom Klinikum Braunschweig. Einen direkten Schutz vor einer Ansteckung gibt es nicht. „Wenn man die Erkrankung einmal hatte, bleibt man für den Rest des Lebens geschützt“, erklärt Prof. Dr. Koch aber.
Ansteckungen besonders im Frühling und Winter häufig
Im Fall einer Infektion empfiehlt die DEGUM Schwangeren in den folgenden zehn Wochen wöchentlich für Ultraschalluntersuchungen zu ihrem Arzt zu gehen. Dort wird die Durchblutung der Hirnarterie des Fötus kontrolliert. Sollte bei dem Ungeborenen eine Blutarmut festgestellt werden, wird ihm über die Nabelschnur mit einer Nadel Blut von außen hinzugefügt. „So gleichen wir die Blutarmut des Kindes aus und behandeln das Ungeborene, das ansonsten nicht selten verstirbt“, sagt Professor Karl Oliver Kagan von der DEGUM.
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Mit dieser Behandlung sind Folgeschäden und eine Fehlgeburt relativ selten. In weniger als fünf Prozent der Fälle kommt es zu schweren Komplikationen schreibt der DEGUM weiter. In diesem Jahr waren die Infektionen besonders häufig, berichtet Prof. Dr. Koch über die Lage in Braunschweig. „Wobei man den Eindruck hat, dass der Infektionsgipfel bereits deutlich überschritten ist und die Fallzahlen stark rückläufig sind“. Besonders im Winter bis in den Frühling gibt es viele Ansteckungen.