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Niedersachsen-Wahl: FDP-Politiker hinterlässt AfD einen „Gruß“ – dieser Zettel polarisiert!

Die FDP muss die Büroräume im Landtag in Niedersachsen räumen – für die AfD. Lars Alt will das nicht machen, ohne ein Zeichen zu setzen.

FDP-Politiker Lars Alt hat der AfD im Niedersächsischen Landtag eine Botschaft hinterlassen – und die sorgt für Diskussionen.
FDP-Politiker Lars Alt hat der AfD im Niedersächsischen Landtag eine Botschaft hinterlassen – und die sorgt für Diskussionen. Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg/Lars Alt/Montage News38

Für die FDP ist die Niedersachsen-Wahl alles andere als gut gelaufen. Die Partei knackte nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde und muss sich somit als Fraktion aus dem Landtag verabschieden. Einer der Politiker, der sein Büro räumen muss, ist Lars Alt.

Doch gehen, ohne eine Botschaft zu hinterlassen, wollte der 31-Jährige nicht. Bei Twitter sorgt er mit dem Zettel, den er auf seinem Schreibtisch zurückgelassen hat, für Diskussionen.

Niedersachsen-Wahl: Politiker polarisiert mit Botschaft

Es ist erst wenige Tage her, dass Niedersachsen einen neuen Landtag gewählt hat – und das Ergebnis hielt einige Überraschungen parat. Während die FDP auf Bundesebene in der Ampel mitmischt, scheitert sie in Niedersachsen an der Fünf-Prozent-Hürde. Besser lief es hingegen für die Grünen und die AfD. Letztere erzielte ein Plus von 4,7 Prozent und zieht mit 10,9 Prozent der Stimmen in den Landtag ein – offenbar in die einstigen Büroräume der FDP.

Wie Lars Alt gegenüber News38 erklärt, habe die AfD Anspruch auf den Trakt erhoben. Anlass genug für den Politiker, der in Wolfenbüttel geboren wurde, eine Botschaft auf seinem einstigen Schreibtisch zurückzulassen. Darauf steht: „Ich werde alles dafür tun, dass hier in 5 Jahren wieder ein Demokrat Platz nimmt.“ Doch hinter verschlossenen Türen wollte er sein Statement nicht lassen. Deshalb hat er ein Foto davon bei Twitter geteilt. Inklusive Hashtag „noafd“. Ein klares Statement – und genau das sei auch so beabsichtigt gewesen.

https://twitter.com/_LarsAlt/status/1580614184869691392/photo/1

„Gruß“ an die AfD polarisiert

„Die AfD beschädigt immer wieder unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Alle Demokraten müssen sich dem offensiver entgegenstellen. In einigen politischen Milieus gibt es eine noch viel zu naive Haltung beim Umgang mit der AfD. Das will ich ändern“, sagt der 31-Jährige gegenüber News38. Deshalb habe er seine Aktion auch öffentlich gemacht – und die Resonanz ist da. Allerdings gemischt.

Hier ein kleiner Auszug der Twitter-Reaktionen:

  • „Ich hoffe, Ihre Nachricht wird sich bewahrheiten!“
  • „Souverän geht anders.“
  • „Schlechter Verlierer.“
  • „Feier ich sehr. 100 Prozent Unterstützung dafür.“
  • „Ich finde die AFD auch nicht gut. Aber demokratisch gewählte Abgeordnete sollte man auch als solche behandeln. Ansonsten stellen Sie die Legitimation des demokratischen Volksentscheides (Wahl) in Frage.“

Auch die FDP selbst kommt in den Kommentaren nicht immer gut weg. Einige Twitter-Nutzer zeigen sich enttäuscht. „Ihre schlechte Politik gegen die Menschen hat den Erfolg der #noafd erst möglich gemacht und ihren Auszug aus dem Parlament bewirkt“, kritisiert ein Nutzer und ergänzt: „Betreiben Sie Ursachenanalyse.“


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Reflektion – das stehe definitiv auf dem Plan der FDP, sagt Lars Alt. Ihm sei bewusst, dass seine Partei „Aufbauarbeit“ betreiben müsse. „Wir […] analysieren unsere eigenen Fehler“, sagt der 31-Jährige. In den kommenden Jahren sei es ihm wichtig, dass die FDP wieder stärker ein Alleinstellungsmerkmal herausarbeite. „Wir verbinden einen marktwirtschaftlichen Kompass mit dem Schutz der Privatsphäre und mit einem weltoffenen, modernen Gesellschaftsbild. Dafür lohnt es sich weiter zu streiten.“

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