Kurz vor der Niedersachsen-Wahl gerät die AfD unter Druck.
Einem Medienbericht zufolge laufen Ermittlungen gegen ein Vorstandsmitglied des AfD-Landesverbands Niedersachsen – wegen des Anfangsverdachts der Untreue.
Niedersachsen-Wahl: Ermittlungen kommen für AfD zur Unzeit
Nach ZDF-Informationen ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen ihn. Demnach hatte ein ehemaliger AfD-Funktionär von einer schwarzen Kasse und dem Verkauf aussichtsreicher Listenplätze berichtet.
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Die Rede ist von Christopher Emden, dem ehemaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden der AfD. In seinem Austrittsschreiben schrieb er vor drei Monaten: „Die Partei entwickelt sich zu einem Sammelbecken für Versager, Gangster und Minderbemittelte.“
AfD-Landesvorsitzende Frank Rinck hatte damals gesagt, Emdens Austrittsschreiben sei „gespickt mit falschen Anschuldigungen, Verleumdungen und Beleidigungen“. Die AfD sei und bleibe eine „bürgerlich-konservative Partei“.
Jetzt legt Emden im ZDF noch einmal nach – obwohl er nach eigener Aussage bereits bedroht wird.
Sein Vorwurf: Für einen sicheren Platz auf der Landesliste der AfD Niedersachsen hätte er bezahlen müssen, sagt der 45-Jährige. „Hätte ich kandidieren wollen, hätte ich mir Stimmen kaufen müssen.“ 4.000 Euro seien da im Gespräch gewesen, so Emden.
Niedersachsen-Wahl: AfD-Man Schledde spricht von „Mumpitz“
Angesprochen worden sei er von Ansgar Schledde, dem heutigen AfD-Vize. Er sei wahrscheinlich auch der einzige, der auf die Kasse und das Konto zugreifen könne.
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Auf ZDF-Nachfrage widerspricht Schledde den schweren Vorwürfen: „Da kann ich Ihnen überhaupt nichts zu sagen. Das ist vollkommener Mumpitz. Das höre ich jetzt zum ersten Mal.“
AfD-Landeschef Rinck sagte am Montag zu den Vorwürfen: „Ein ebenso böswilliges wie durchsichtiges Wahlkampfmanöver.“ Das Ergebnis der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werde zeigen, dass die Vorwürfe haltlos seien.
Dem ZDF zufolge könnten auch von niedersächsischen Bundestagsabgeordneten Gelder auf das besagte Konto geflossen sein – vielleicht auch für Hilfe beim Erreichen eines Listenplatzes.