Hannover/Braunschweig.
Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Nachfrage nach Jod-Tabletten in Niedersachsen stark gestiegen.Der Grund: Durch den russischen Krieg gegen die Ukraine wächst die Angst vor einer möglichen Strahlenbelastung. Ein Feuer, das auf dem Gelände des größten Atomkraftwerks in Europa ausbrach, schürt Ängste. Die Apotheken in Niedersachsen raten jetzt von einer Einnahme ab.
Niedersachsen: Jod-Tabletten bieten keinen Strahlenschutz
Die Apotheken raten von einer Einnahme ab. Niedrig dosierte Jod-Tabletten, wie sie in Apotheken etwa zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen erhältlich sind, seien nicht als Strahlenschutzmaßnahme geeignet, wie die niedersächsische Apothekenkammer am Dienstag auf dpa-Anfrage mitteilte.
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker wie auch das Bundesumweltministerium raten vor einer selbstständigen Jod-Einnahme ab: Das gesundheitliche Risiko sei erheblich, während die Einnahme aktuell keinen Nutzen habe.
Nicht nur in Niedersachsen: Jod auch in Braunschweig ausverkauft
Auch in Braunschweig sind Jod-Tabletten in Apotheken wieder ausverkauft, wie die „Braunschweiger Zeitung“ schreibt. Und auch hier wird dringend von der Einnahme abgeraten, wie Apothekerin Ines Eder der Zeitung erklärte. Die Menschen sollten jetzt nicht in Panik verfallen.
In der vergangenen Woche war auf dem Gelände von Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine nach Kämpfen ein Feuer ausgebrochen, das inzwischen gelöscht ist. Der Vorfall hatte neue Ängste vor einer Atomkatastrophe geschürt.
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Eine Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass bei einem Atomunglück eine riesige Menge der niedrig dosierten Tabletten eingenommen werden müsste.
Radioaktives Jod in der Luft? So würde Niedersachsen handeln
Sollte ein Ereignis eintreten, bei dem radioaktives Jod in der Luft zu erwarten ist, übernehmen die Katastrophenschutzbehörden die Verteilung entsprechender Tabletten in möglicherweise betroffenen Gebieten. Nach Angaben des Innenministeriums in Hannover sind derzeit rund 25 Millionen Jodtabletten im Bundesland eingelagert.
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Im Bedarfsfall würde eine Ausgabe der Tabletten über die örtlich zuständigen Katastrophenschutzbehörden in jeder Gemeinde und jeder größeren Ortschaft erfolgen. (dpa/red.)