Influencerin und Aktivistin Louisa Dellert reicht’s! Die 32-Jährige ist bereits seit einigen Jahren im Social-Media-Business tätig, kennt also auch die Schattenseite der Branche wie Mobbing und Hate-Kommentare.
Doch in letzter Zeit wird es der Influencerin aus Niedersachsen zunehmend zu viel – „Ich realisiere jeden Tag ein Stückchen mehr, dass ich immer verunsicherter bin, wenn ich diese App hier öffne“, gesteht Louisa Dellert auf Instagram.
Louisa Dellert unter Druck – „Das macht mir Angst“
Louisa Dellert behandelt auf ihrem Account viele verschiedene Themen, spezialisierte sich in den letzten Jahren unter anderem auf die Umwelt, das Klima, soziale Ungerechtigkeit und auch Feminismus.
Fast täglich liefert die Buchautorin aus Niedersachsen, die mittlerweile in Berlin lebt, Content für ihre Follower – aber je aktiver die 32-Jährige ist, umso mehr eckt sie an, so ihr Gefühl.
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Das ist Louisa Dellert:
- geboren 1989 in Wolfenbüttel, aufgewachsen in Hornburg
- lebt mittlerweile in Berlin
- startete 2013 als Fitnessinfluencerin bei Instagram durch
- Jahre später hat sie einen anderen Weg eingeschlagen, ihre Themen jetzt: Umwelt und Politik
- hat rund 480.000 Follower auf Instagram
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Sie wisse nicht, ob sie über ihr Leben, ihr Geld, Investitionen sprechen darf, „ohne, dass ich dafür dumme Sprüche an den Kopf geworfen bekomme?“ Auch Feminismus sei mittlerweile ein Minenfeld: „Sage ich etwas zum Thema Feminismus oder lasse ich es lieber, weil mein Feminismus kein richtiger Feminismus ist?“
Wegen dieser Unsicherheit verzichtet die Hornburgerin mittlerweile bei gewissen Themen darauf, sich zu äußern, gesteht sie in ihrem Instagram-Beitrag von Mittwoch. „Und das macht mir Angst. Ich habe Angst davor, mich immer mehr im Internet für fremde Menschen zu verstellen.“
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Louisa Dellert: „Da habe ich keinen Bock mehr drauf“
Obwohl die Unternehmerin versuche, alle Menschen auf ihrer Plattform miteinzubeziehen, hat sie das Gefühl „es ist nie genug, weil es nie richtig zu sein scheint“.
In dem Posting erklärt Louisa Dellert weiter, das sie sich immer mehr als Spielball zwischen Shitstorms und Aktivisten fühle – „und da habe ich keinen Bock mehr drauf.“
Für die Influencerin ist klar: „Dieses ständige mit dem Finger auf einen zeigen, Fehler nicht zu verzeihen, den Erfahrungsraum für Feminismus nicht zuzulassen, Shitstorms anzuzetteln ohne mit der Person gesprochen zu haben – diese ständige Währung der Empörung (die in einigen Fällen natürlich auch total angebracht ist), wird immer toxischer.“ Das Ganze sei nicht ihr Verständnis von einem „Weg zu mehr Miteinander“, schließt Louisa Dellert ihren Appell.
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Von ihren Followern bekommt sie für deutlichen Worte viel Zuspruch:„Ich hatte mich schon gewundert, wie Louisa das aushält wenn man durch ihre Kommentare scrollt, ist das ja ein furchtbares Mimimi. Merkwürdig – da tut Mensch etwas Gutes und wird gemimimied“, schreibt eine Followerin. Eine andere meint: „Social Media ist Fluch und Segen zugleich… Du machst das hier klasse, Lou. Man kann es nicht allen recht machen.“
Auch viele andere sprechen dem Social-Media-Star gut zu – in der Hoffnung, dass die Worte einige Menschen zu einem Umdenken bewegen. (kv)