Hannover.
Was man nicht alles für das Wohl seiner Mitarbeiter tut. Bei der Polizei Hannover ist kürzlich ein nagelneues Solarium entstanden. Jedoch nicht etwa für die menschlichen Mitarbeiter – sondern für die Polizeipferde.
Doch kann damit das Tierwohl der Vierbeiner wirklich verbessert werden? Tierschützer haben eine klare Meinung.
Hannover: Solarium für Polizeipferde – eine Verbesserung des Tierwohls?
Die Polizei Hannover hat für ihre 32 Polizeipferde einen neuen Pferdestall bekommen. Mit inbegriffen sind ein Solarium, größere Boxen und ein exklusiver Waschplatz. Es wurden unter anderem Wärmelampen angebracht, die zum Trocknen und Aufwärmen der Pferde dienen sollen.
Für die Umbauarbeiten, die rund ein Jahr andauerten, nahm das Land Niedersachsen satte 1,9 Millionen Euro in die Hand. Ein großer Aufwand, um das Tierwohl der Polizeipferde zu verbessern.
„Wir erfüllen damit alle tierschutzrechtlichen Standards, das ist auch unser Selbstverständnis im Umgang mit diesen außergewöhnlichen Tieren“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD).
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Doch inwieweit kann das Tierwohl für Polizeipferde überhaupt eingehalten werden? Tierschützer sehen den polizeilichen Einsatz von Pferden weiterhin kritisch.
Hannover: Tierschützer wettern gegen Einsatz von Polizeipferden – „Panische Angst“
„Der Einsatz von Pferden für Polizeidienste ist mit dem Tierschutz unvereinbar. Die Tiere gehören auf eine grüne Wiese, wo sie laufen und mit Artgenossen spielen können – nicht in die lauten Innenstädte, wo sie gefährlichen Situationen ausgesetzt werden“, sagte Peter Höffken von PETA Deutschland gegenüber der „Kreiszeitung“.
Pferde seien Fluchttiere, die besonders vor lautem Geräuschpegel panische Angst haben. Polizeiarbeit lasse sich auch ohne Pferde genauso gut erledigen.
Von der Landesregierung fordert Höffken daher, dass man die Pferdeabbildung auf dem niedersächsischen Landeswappen ehrt, indem man den Pferden den Stress im Polizeieinsatz grundsätzlich erspart. (mkx)