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Niedersachsen: I-Dötzchen eingeschult – Jens Spahn wütend wegen Corona-Maßnahmen zum Schulstart

Niedersachsen: I-Dötzchen eingeschult – Jens Spahn wütend wegen Corona-Maßnahmen zum Schulstart

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Foto: IMAGO / Future Image

Rund 77 000 Jungen und Mädchen in Niedersachsen sind am Samstag eingeschult worden.

Für die Kinder in Niedersachsen beginnt somit ein neuer Lebensabschnitt. Der wird von zahlreichen Corona-Regeln geprägt. Doch Gesundheitsminister Jens Spahn ist wütend darüber, wie diese umgesetzt wurden.

Niedersachsen: Schulanfang! Jens Spahn ist wütend

So müssen sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig morgens vor dem Unterricht mit einem Schnelltest auf das Virus testen. An den ersten Tagen sind tägliche Tests, vom 13. September an drei Tests pro Woche vorgesehen.

Im Unterricht müssen die Kinder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Im Freien, beim Essen und Trinken, und beim Sportunterricht dürfen sie die Maske ablegen. Außerdem sollen die Lehrkräfte weitere „Maskenpausen“ ermöglichen, wie das Kultusministerium mitteilte. Tests, Masken, Lüften und Hygieneregeln sollen verhindern, dass sich das Corona-Virus in den Schulen ausbreitet. Ziel ist so viel Präsenzunterricht und Sicherheit wie möglich.

Niedersachsen: Jens Spahn übt harte Kritik

So weit, so gut. Doch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Verhalten der Bundesländer im Bezug auf den Schutz von Schülerinnen und Schülern kritisiert. „Die Bildungsminister der Länder haben es bislang nicht geschafft, sich auf einheitliche Regeln für die Schulen zu verständigen“, sagte der CDU-Politiker in der „HAZ“ (Samstag). Es würden nicht alle Möglichkeiten genutzt, Kinder zu schützen.

„Nehmen Sie die PCR-Lollitests. Die sind einfach durchzuführen und sorgen für mehr Sicherheit. Oder die Luftfilter. Warum haben die Länder davon bislang nicht mehr angeschafft?“ Wenn er als Bundesminister über Tests und Impfstoffe so diskutiert hätte wie manche Länder über Lüftungsanlagen in Schulen, dann hätte Deutschland bis heute keinen Impfschutz.

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Niedersachsen: Jens Spahn wütend wegen nicht vorhandenem Impfangebot

Die Kritik beziehe sich auch auf Niedersachsen, wo die Landesregierung erst kurz vor den Sommerferien die Möglichkeit geschaffen hatte, Luftfilter finanziell zu fördern. Auch Lollitests gibt es an Niedersachsens Schulen nicht, wohl aber in Kindertagesstätten. Die Schüler führen derzeit täglich zu Hause Selbsttests durch.

Als weiteres Beispiel nannte Spahn das Impfangebot: „Wir waren uns als Gesundheitsminister völlig einig, dass wir den über Zwölfjährigen noch vor Ferienbeginn ein Angebot machen für die erste Impfung. Und dann haben die Ministerpräsidenten drei, vier Wochen später gesagt: Wollen wir nicht. Auch Ihr Herr Weil.“ Die, die am lautesten gesagt hätten, wollen wir nicht, hätten sich später darüber beschwert, dass es kein Impfangebot vor den Ferien gegeben habe. (dpa/vh)