Peine / Hannover.
Eigentlich wären sie ja gerne über die Autobahn gefahren – und hätten damit den freitäglichen Berufsverkehr blockiert.
Diese Strecke wurde den Klima-Aktivisten von „Fridays for Future“ aber bei ihrer Rad-Demo in Niedersachsen verboten. Rund 400 Demonstranten haben sich am Freitag in Niedersachsen trotzdem mit ihren Bikes auf den Weg nach Hannover gemacht.
Sie demonstrierten für eine Mobilitätswende – und gegen den Bau von Autobahnen in Niedersachsen.
Niedersachsen: Ursprünglich wollten die Klima-Aktivisten über Autobahnen fahren
Vier Routen führten die Radler von Peine, Hildesheim, Wunstorf und der Wedemark zu einer Abschlusskundgebung auf dem Waterlooplatz in der Landeshauptstadt.
Ursprünglich hatte die veranstaltende Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ vor, Routenabschnitte der Sternfahrt über Autobahnen zu führen, das wurde jedoch gerichtlich untersagt. In einem Eilverfahren hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg am Donnerstag eine gleichlautende Absage des Verwaltungsgerichts Hannovers bestätigt.
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Das ist Greta Thunberg:
- Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg wurde geboren am 3. Januar 2003 in Stockholm
- Die Jugendliche ist derzeit die bekannteste Klimaschützerin der Welt
- Sie lebt vegan und reist nicht mehr mit dem Flugzeug
- Auf sich aufmerksam machte sie im Hitzesommer 2018 mit ihren „Schulstreiks fürs Klima“ („Skolstreijk för klimatet“) – jeden Freitag schwänzte Greta die Schule und positionierte sich vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm
- Über verschiedene Medien und soziale Medien inspirierte sie immer mehr vor allem junge Menschen
- An der Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) nahmen am 15. März 2019 weltweit fast 1,8 Millionen Menschen teil
- Greta Thunberg nahm teil an der UN-Klimakonferenz in Katowice 2018 und am Weltwirtschaftsforum in Davos 2019
- Sie sprach vor dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss in Brüssel und dem Parlament des Vereinigten Königreichs
- Auch der Papst gewährte ihr eine Audienz
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+++ Hannover: Männer schießen auf fahrendes Auto – das sind die beiden Tatverdächtigen +++
Klatsche vom Gericht
Zur Begründung hieß es, die Fahrraddemonstration stelle aufgrund der zu erwartenden Staubildung und des damit verbundenen Unfallrisikos eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Die Ersatzrouten über Bundesstraßen sei nicht zu beanstanden. „Fridays for Future“ kritisierte das Verbot. Mit dem Befahren der Autobahnen habe man auf die besondere Gefahr aufmerksam machen wollen, die von ihnen für die Umwelt ausgehe.
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„Wir fordern, keine neuen Autobahnen in Niedersachsen zu bauen“, sagt Jennifer Zauter, Mitorganisatorin der Sternfahrt. Die geplante Küstenautobahn A20 zum Beispiel sei „das klimaschädlichste Projekt des gesamten Bundesverkehrswegeplans.“ Sie führe durch viele Moore, die dringend als Kohlenstoffspeicher benötigt würden. (dpa, bp)