Hannover.
Während der Corona-Pandemie war Prostitution in Hannover sowie in ganz Niedersachsen zwischenzeitlich verboten. Doch was wurde aus den Prostituierten, als die Bordelle plötzlich schließen mussten?
Einen Anstieg der illegalen Prostitution stellte die Polizei Hannover zwar nicht fest – dennoch blieb den Betroffenen nur eine Sache übrig.
Hannover: Prostitution während Lockdown verboten – was wurde aus den Betroffenen?
Nach Angaben eines Sprechers der Polizei Hannover bewegt sich die Zahl der Verfahren wegen Ausübung der illegalen Prostitution seit Jahren auf etwa gleichem Niveau. Daran konnte auch das zwischenzeitliche pandemiebedingte Prostitutionsverbot nichts ändern.
Auch bei den Verfahren wegen Zwangsprostitution und Menschenhandels seit mit 21 Verfahren „ebenfalls kein signifikanter Unterschied zu den Vorjahren zu beobachten“.
Jetzt ist Prostitution in Niedersachsen wieder erlaubt. Doch während des Verbots für Bordelle und Straßenprostitution galt, mussten die Polizei Hannover zahlreiche Platzverweise wegen Verstößen aussprechen.
Wie eine Sprecherin des Bundesverbandes Sexueller Dienstleistungen betonte, hatten die Betroffenen kaum eine andere Wahl.
Hannover: Expertin schildert dramatische Entwicklung – „da bleibt nur Anschaffen“
So haben Sexarbeiterinnen keine Corona-Nothilfen erhalten, während die Bordelle geschlossen waren. Viele Betroffene seien durch die Raster der Corona-Hilfen gefallen, obwohl sie jahrelang eine Pauschalsteuer gezahlt hätten. Bordelle wiederum hätten vielfach aufgegeben, weil die Corona-Hilfen nicht ausreichend waren oder verschleppt bei ihnen ankamen.
„Da bleibt nur Anschaffen“, kritisierte die Expertin und begründet damit den Anstieg der Straßenprostitution.
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Das Oberverwaltungsgericht in Niedersachsen kippte allerdings das pandemiebedingte Verbot der Prostitution wieder. Die Richter ordneten sie wie andere körpernahe Dienstleistungen ein. Für Bordelle gelten seitdem dieselben Regeln wie etwa für Massagestudios. (mkx)