Auch am heutigen Donnerstag streiken die Lokführer. Das hat Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr. Wer mit der Deutsche Bahn fahren möchte, muss daher mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen – auch in Niedersachsen. Die Lokführergesellschaft GDL will mit den Streiks unter anderem eine Lohnerhöhung erreichen.
Welche Züge und Strecken sind in Niedersachsen betroffen? Wie lange wird gestreikt und wo kann ich meine Verbindung prüfen? Wir halten dich in unserem News-Ticker zum Streik bei der Deutschen Bahn auf dem Laufenden.
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Hier alle Infos zum Bahnstreik in Kürze:
- Die Lokführergewerkschaft GDL hat zum Streik bei der Deutschen Bahn aufgerufen
- Von Mittwochmorgen 2 Uhr bis Freitagmorgen 2 Uhr wird 48 Stunden lang bundesweit gestreikt
- Es kommt also zu massiven Einschränkungen im Regional- und Fernverkehr
- Die Deutsche Bahn hat einen Ersatzfahrplan mit 25 Prozent Auslastung versprochen
- Vor der Abfahrt solltest du deine Verbindung also besser genau prüfen
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Das ist der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn:
- RE 1 (Bremen Hbf – Oldenburg Hbf): Die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt
- RE 9 (Osnabrück Hbf – Bremen Hbf – Bremerhaven-Lehe): Die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt. Der Streckenabschnitt Osnabrück Hbf – Bremen Hbf wird im Stundentakt bedient.
- RB 45 (Braunschweig Hbf – Schöppenstedt): Die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt.
- RB 46 (Braunschweig Hbf – Herzberg (Harz)): Die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt.
- RB 80/81 (Göttingen/Bodenfelde – Nordhausen): Die Züge beider Linien verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt kombiniert.
- RB 86 (Einbeck – Salzderhelden): Die Züge verkehren auf diesem Streckenabschnitt voraussichtlich im Pendelverkehr.
- S1 (Minden – Hannover Hbf – Haste): Die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt.
- S2 (Barsinghausen – Hannover Hbf): Die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt.
- S3 (Hannover – Hildesheim): Die Züge verkehren voraussichtlich im Stundentakt.
- S4 (Bennemühlen – Hannover Hbf): Die Züge verkehren auf diesem Streckenabschnitt voraussichtlich im Stundentakt.
- S5 (Hannover Flughafen – Hameln – Paderborn): Die Züge verkehren auf diesem Streckenabschnitt voraussichtlich im Stundentakt. Der Streckenabschnitt Hameln – Paderborn wird voraussichtlich im Dreistundentakt bedient.
- S7 (Celle – Hannover Hbf): Die Züge verkehren voraussichtlich im Stundentakt.
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+++Hier den News-Ticker aktualisieren+++
Donnerstag, 12. August
13.37 Uhr: Streik soll in dieser Nacht enden
Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn hat auch am Donnerstag für viele Verspätungen und Ausfälle im Schienenverkehr in Niedersachsen und Bremen gesorgt. Es gelte am zweiten Streiktag erneut ein spezieller Ersatzfahrplan, sagte eine Sprecherin der Bahn AG. Ziel sei es, damit zumindest rund 25 Prozent des Fernverkehrs und etwa 40 Prozent des Nahverkehrs aufrechtzuerhalten.
Regional könne es zu großen Unterschieden kommen. „Alles, was wir einsetzen können, wird auch eingesetzt“, so die Bahnsprecherin. Der Betrieb sei am Donnerstag stabil angelaufen. Reisende müssten trotzdem den ganzen Tag mit starken Einschränkungen rechnen. Viele Züge fielen aus oder waren voller als sonst. Coronabedingt rief das Unternehmen die Fahrgäste auf, sich trotzdem so gut wie es geht in den Zügen zu verteilen.
An den Bahnhöfen blieb die Lage nach Angaben der Bahn relativ entspannt. Viele Reisende seien über die Lage informiert und hatten ihre Fahrten verschoben. Auf manchen Strecken wurden längere Züge eingesetzt.
Für die GDL ist der Streik ein deutliches Zeichen. „Wir haben schon oft gestreikt, aber so viele ausgefallene Züge hatten wir noch nie“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Durch die hohe Beteiligung merke man die große Unzufriedenheit der Mitglieder. Dass unzählige Fahrgäste darunter leiden, tue ihm leid.
Der bundesweite Streik soll nach 48 Stunden in der Nacht auf Freitag enden. Ab 2 Uhr soll dann wieder der normale Fahrplan gelten. Bis sich der Nah- und Fernverkehr aber wieder normalisiere, wird es nach Angaben der Bahn noch einige Zeit dauern. „Das wird sich natürlich noch in den Freitag mit hineinziehen. Aber wir sind guter Dinge, dass der Fahrplan so schnell wie möglich wieder normal läuft“, so die Sprecherin. Andere Bahnunternehmen waren durch den Streik nicht direkt betroffen. Doch auch dort kann es zu Beeinträchtigungen kommen. Der Güterverkehr war seit Dienstagabend eingeschränkt.
8.01 Uhr: Reaktionen auf den Bahnstreik
Auch heute sind wieder zahlreiche Menschen vom Bahnstreik getroffen. Viele lassen auf Twitter ihrem Frust, aber auch ihrer Zustimmung für die Lokführer, freien Lauf. Wir haben ein paar Reaktionen für euch gesammelt:
Ein Nutzer lässt die Internet-Community einen Blick in sein Cockpit werfen. Lokführer legen nämlich mitnichten nur einen Hebel um:
Corona-Krise und Bahnstreik? Beides lässt sich nur mit Humor ertragen:
Solidarität mit den Lokführern nach langer Bahnfahrt: Auch diese Menschen gibt es.
7.07 Uhr: Ersatzfahrplan soll Mindestangebot aufrecht erhalten
Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat weiterhin starke Auswirkungen auf den Zugverkehr in Niedersachsen und Bremen. Nachdem bereits am Mittwoch der Regionalverkehr massiv beeinträchtigt war, müssen sich Reisende auch am Donnerstag auf Zugausfälle einstellen.
Mithilfe eines Ersatzfahrplans soll ein Mindestangebot aufrecht erhalten werden. „Wie gestern, gilt der Ersatzfahrplan auch heute. Er ist heute Morgen stabil angelaufen“, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag.
Auch Fahrgäste der S-Bahn müssen sich weiterhin auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Wie bereits am Mittwoch verkehrt die S5 zum Flughafen Hannover etwa nur im Stundentakt, ebenso die S4. Die Linien S1 und S2 sollen im Zweistundentakt angeboten werden.
Im Fernverkehr hat die Deutsche Bahn ihr Angebot auf ein Viertel reduziert. Im Regionalverkehr werden etwa 40 Prozent des Verkehrs aufrechterhalten. „Es gibt aber regionale Unterschiede“, sagte der Bahnsprecher. Streikschwerpunkte seien die östlichen Bundesländer.
Der bundesweite Streik der GDL startete am Mittwochmorgen um 2.00 Uhr und soll noch bis Freitagfrüh andauern. Nicht direkt betroffen von den Aktionen sind die Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge der Streiks möglich.
6.36 Uhr: Hier können Sie sich informieren!
Wer schnell über ausgefallene Züge informiert werden müsste, kann dies einerseits in der App der Deutschen Bahn (DB Navigator) oder auch auf Twitter tun. Dort informiert die Bahn über Zugausfälle und Verspätungen in Niedersachsen. Den Link findest Du hier >>>
Die Bahn bietet einen solchen Service pro Bundesland an. Einfach bei Twitter nach DB Regio suchen und das entsprechende Profil auswählen.
6.15 Uhr: Der Bahnstreik geht weiter
Der Streik bei der Deutschen Bahn geht heute weiter. Nachdem das große Chaos gestern erst einmal ausgeblieben ist, müssen heute wieder zahlreiche Menschen mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Noch bis in die Nacht zum Freitag (2 Uhr) soll gestreikt werden.
Mittwoch, 11. August
15.59 Uhr: VW und Salzgitter AG stecken Bahnstreik gut weg
Volkswagen und Salzgitter haben den Streik der Lokführergewerkschaft bei der Deutschen Bahn vorerst relativ unbeschadet weggesteckt. Ausfälle im Güterverkehr hätten bisher keine größeren Folgen für die Belieferung, hieß es am Mittwoch aus beiden Industrieunternehmen. Man behalte die Lage aber im Blick.
VW erklärte: „Für die kommenden Tage wurden konzernintern bereits entsprechende Absicherungsmaßnahmen getroffen.“ Insgesamt habe der Ausstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) aber noch keine Konsequenzen – auch weil die deutschen VW-Standorte nun im Werksurlaub seien und die Produktion daher ohnehin geringer ausfalle.
Beim zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter lief die Versorgung am Mittwoch ebenfalls weitgehend normal. Hier kann man teils auf eine eigene Werksbahn zurückgreifen. Ein Sprecher ergänzte, Erzlieferungen etwa aus dem Hamburger Hafen würden zudem von der Cargo-Sparte der Deutschen Bahn in der Regel mit Priorität behandelt.
13.57 Uhr: Fernverkehr bleibt weitesgehend stabil
Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Pläne von Reisenden und Berufspendlern am Mittwoch auch in Niedersachsen gehörig durcheinandergebracht. Vielerorts gab es am ersten Tag des Ausstands, der bis zur Nacht auf Freitag weiterlaufen soll, Ausfälle und Verspätungen.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Nach Darstellung der Bahn konnte der Betrieb der Fernstrecken mithilfe des Ersatzfahrplans bisher „relativ stabil“ gehalten werden – Ziel ist eine Abdeckung von einem Viertel. Hannover ist ein wichtiger Knotenpunkt im Fernnetz.
„Wir versuchen, ein Mindestangebot aufrechtzuerhalten und bestimmte Strecken zu fahren“, so die Bahn. So wolle man die Regionalzüge von Bremen nach Oldenburg oder zwischen Osnabrück und Bremerhaven im Zweistundentakt anbieten. Da Stellwerke bestreikt würden, seien Ausfälle im Ersatzfahrplan ebenfalls nicht auszuschließen.
Außerdem müsse der Schichtwechsel abgewartet werden. Dann könne es auch wieder vermehrt zu Ausfällen kommen, teilte eine Bahnsprecherin mit. Bisher habe man aber aus verschiedenen Regionen im Nordwesten gehört, dass dort ein stabiler Fernverkehrbetrieb im Rahmen des Streiks möglich sei.
Der Fahrgastverband Pro Bahn in Niedersachsen und Bremen kritisierte den Arbeitskampf als unpassend: „Die GDL hat natürlich das Recht zu streiken. Nichtsdestotrotz ist das jetzt wegen Corona sehr ärgerlich – wir sind in einer Situation, in der die Leute gerade wieder zur Bahn zurückkehren. Gibt es keine anderen Wege, sich zu einigen?“ Kunden wurden aufgerufen, ihre Rechte auf Entschädigung oder Rückerstattung zu nutzen. Besonders in ländlichen Gebieten, in denen das Angebot ohnehin ausgedünnt worden sei, hätten sie durch den Bahnstreik Probleme. „Insgesamt ist die Stimmung alles andere als gut.“
11.25 Uhr: Zu spät zur Arbeit wegen Streik? So einfach ist es nicht!
So ein Streik ist nicht gerade angenehm, erst recht nicht, wenn man Berufspendler ist. Dennoch sollte man nicht einfach zu spät kommen, wenn gestreikt wird. Das kann üble Folgen haben. Beschäftigte sind selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig am Arbeitsplatz zu erscheinen. Wer zu spät kommt, bekommt für diese Zeit unter Umständen kein Geld und riskiert womöglich sogar eine Abmahnung, sofern der Arbeitgeber nicht rechtzeitig informiert wurde. Das erklärt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln.
Daher müssen Arbeitnehmer sofort Bescheid geben, wenn sie sich wegen eines Streiks verspäten. Auch die Dauer der Verspätung sollte angegeben werden. Nach Wunsch sollte der Arbeitnehmer den Arbeitgeber auch auf dem Laufenden halten, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. „Arbeitnehmer sollten also sofort anrufen oder eine Mail schicken, je nach betrieblicher Üblichkeit.“
Eine Verspätung wegen eines Streiks ist laut Oberthür grundsätzlich nur dann legitim, wenn es sich um eine plötzliche Arbeitsniederlegung handelt, von der niemand vorab gewusst hat. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben für die fehlenden Stunden dann zwar ebenfalls keinen Anspruch auf Gehalt, müssen aber keine Abmahnung fürchten.
Wird ein Streik im Personenverkehr dagegen mit Vorlauf angekündigt, können sich Pendlerinnen und Pendler nicht einfach auf die Bahn verlassen, sondern müssen sich Alternativen suchen, zum Beispiel, indem sie auf das Auto umsteigen.
Bei der Frage, was Arbeitnehmer alles unternehmen müssen, um rechtzeitig bei der Arbeit zu sein, komme es auf den Einzelfall an, sagt Bredereck. „Eine Reinigungskraft muss zum Beispiel nicht 200 Euro für ein Taxi ausgeben. So viel kann sie vielleicht an dem Tag gar nicht verdienen.“
Wer die Möglichkeit hat, während des Streiks zu Hause zu arbeiten, sollte das in jedem Fall vorher mit dem Arbeitgeber absprechen.
Homeoffice ist dabei nicht die einzige Option: „Wenn der Arbeitgeber mitspielt, lassen sich alle denkbaren Regelungen treffen“, sagt Bredereck. So könne man zum Beispiel die Zeit nacharbeiten, Urlaub nehmen oder Geld bekommen, obwohl man nicht gearbeitet hat.
Arbeitnehmer sollten immer prüfen, ob es im Betrieb entsprechende Regeln oder Üblichkeiten gibt. Grundsätzlich empfiehlt der Fachanwalt, mit dem oder der Vorgesetzten so früh wie möglich eine praktikable Lösung finden.
8.42 Uhr: GDL mit Streik zufrieden – auch Stellwerke betroffen
In Niedersachsen zeigt sich die Lokführergewerkschaft GDL mit der bisherigen Streikbeteiligung zufrieden. „Die Streikbeteiligung ist sehr hoch“, sagte ein Sprecher des Bezirks Nord. In Niedersachsen seien am Morgen einige Stellwerke nicht besetzt gewesen. Kollegen aus allen Bereichen, etwa Fahrdienstleiter, würden sich ebenfalls beteiligen. „Auch im Güterverkehr sind zahlreiche Züge stehen geblieben“, berichtete die GDL Nord. Diese Streiks haben auch Auswirkungen auf Linien anderer Anbieter, da die Bahn-Infrastruktur von der Deutschen Bahn bereitgestellt wird.
Zu Verkehrsbehinderungen, weil Fahrgäste auf das Auto umsteigen, kommt es indes nicht. Es gebe kein außergewöhnlich hohes Verkehrsaufkommen und keine zusätzlichen Staus, berichtete die Verkehrsmanagementzentrale für Niedersachsen und die Region Hannover.
8.02 Uhr: Fahrgastverband kritisiert Streik
Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert für kommende Streiks verbindliche Streikfahrpläne. Diese sollten bereits „in Friedenszeiten“, also dann, wenn kein Streik stattfindet, vereinbart werden. Der Vorsitzende des Fahrgastverbandes, Lukas Iffländer, erklärt: „Für Fahrgäste ist es wichtig zu wissen, auf welches Angebot sie sich verlassen können.“ Außerdem sei es notwendig, dass eine Streikankündigung mit Vorlauf erfolge. Mindestens 48 Stunden vorher sollten Fahrgäste wissen, wie lange der Streik dauert und wie die genauen Auswirkungen aussehen.
Dabei hat der Verband auch die Anliegen der Lokführer im Auge: „Wir Fahrgäste unterstützen gute Arbeitsbedinungen der Eisenbahner.“, erklärt Iffländer.
Jörg Bruchertseifer, Fachreferent für Fahrgastinformation, weist auf die Bedeutung der Fahrgastinformation, insbesondere bei Streiks hin: „Nichts ist ärgerlicher als bei einem Streik auf einen Zug zu warten, der dann nicht verkehrt. Daher ist es gerade in geplanten Ausnahmesituationen wie einem Streik wichtig, konsistente, verlässliche und widerspruchsfreie Informationen in allen Fahrplanmedien frühzeitig bereitzustellen.“ Der Fahrgastverband sieht hier sowohl die Gewerkschaften als auch die Eisenbahnunternehmen in der Pflicht.
Der Verband fordert sowohl die GDL als auch die Deutsche Bahn auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren: „Derzeit entsteht bei uns der Eindruck, dass sich Deutsche Bahn und GDL erstmal einigen müssen, über welche wahrgenommene Realität man verhandelt. Liest man die Pressemitteilungen beider Seiten, entsteht ein Eindruck wie im US-Wahlkampf 2016“, sagt Iffländer.
7.40 Uhr: Reaktionen auf den Lokführer-Streik
Viele Menschen dürften es am Dienstag schon mitbekommen haben: Die Lokführergesellschaft GDL streikt. Das heißt: Züge fallen aus oder sind verspätet. Die Reaktionen: Gemischt. Manche haben großes Verständnis für die Lokführer, andere hingegen kritisieren den Streik. Wir haben ein paar für euch zusammengetragen:
Solidarität zeigt dieser Twitter-Nutzer:
Eine andere Nutzerin merkt jedoch an, dass es der Streik auch zu großen Problemen führen kann.
Comedian Lutz van der Horst trägt es mit Humor:
Kreativ geworden ist man in Leipzig: Dort werden die Abfahrszeiten und Zugausfälle jetzt handschriftlich kommuniziert:
7.11 Uhr: Massive Beeinträchtigungen im Regionalverkehr
Zahlreiche Bahnen werden wohl im Laufe der nächsten 48 Stunden ausfallen. Da die Lokführer in der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr in den Streik getreten sind, sind schon viele Züge nicht wie geplant unterwegs. „Erste Auswirkungen sind bereits spürbar“, sagte eine Bahnsprecherin. Ein Ersatzfahrplan sei angelaufen, dennoch werden zahlreiche Bahnen ausfallen.
Im Regionalverkehr kommt es zu massiven Beeinträchtigungen. „Wir versuchen ein Mindestangebot aufrecht zu erhalten und bestimmte Strecken zu fahren“, sagte die Bahnsprecherin. Sie warnt aber! Denn auch die Stellwerke können in den kommenden Stunden bestreikt werden. Sie sind wichtiger Teil der Bahn-Infrastruktur – ohne sie geht nichts. Dann könne es auch im Ersatzfahrplan zu Ausfällen kommen, so die Sprecherin.
Wer mit dem IC oder ICE unterwegs ist, muss sich ebenfalls auf Ärger einstellen. Im Fernverkehr hat die Deutsche Bahn ihr Angebot auf ein Viertel reduziert. Das werde auch Auswirkungen auf den Fahrplan am Knotenpunkt Hannover haben, so die Sprecherin der Bahn.
Nicht direkt betroffen von den Aktionen sind die Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge der Streiks möglich. Das gilt besonders dann, wenn die Infrastruktur betroffen ist. Denn die stellt die Deutsche Bahn für alle Zug-Unternehmen in Deutschland.
6.45 Uhr: Wie läuft es am frühen Morgen?
Die Lokführergewerkschaft GDL streikt in diesen Tagen. Los ging es in dieser Nacht um 2 Uhr. Auf Nachfrage erklärt die Deutsche Bahn für den Raum Niedersachsen: „Es gibt eine starke Beeinträchtigung im Nah- und Fernverkehr.“ Allerdings seien die Ersatzfahrpläne gut angelaufen.
Allerdings heißt das nicht, dass es läuft wie geschmiert. Die Bahn weist darauf hin: „Wer nicht mit der Bahn fahren muss, sollte seine Fahrt besser verschieben.“ Denn es könnte im Laufe des Tages auch zu Streiks bei der Infrastruktur der Bahn kommen – dann wären noch viel mehr Züge betroffen. Wie genau sich ein Streik bei der Infrastruktur auswirken könnte, kann die Bahn noch nicht sagen. „Das ist regional unterschiedlich. Eine abschließende Aussage können wir noch nicht geben.“
Für viele heißt das also: Warten und die Bahn-App und die digitalen Anzeigen im Auge behalten. „Da wird der aktuelle Wissensstand der Bahn abgebildet“, erklärt die Pressestelle.
6.23 Uhr: Zahlreiche Verbindungen fallen aus
Der Bahnverkehr ist durch den Streik der Lokführergewerkschaft GDL stark beeinträchtigt. Auf vielen Linien fallen zahlreiche Züge aus. Pendler müssen sich auf Verspätungen einstellen.
Dienstag, 10. August
19.00 Uhr: Wirtschaftsminister Althusmann: „Streik kommt zur absoluten Unzeit“
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) kritisierte die Entscheidung für den Bahnstreik. Althusmann: „Bei allem Respekt für das Streikrecht – wirtschaftlich gesehen kommt dieser Streik zur absoluten Unzeit.“ Man müsse die Folgen für die Wirtschaft im Blick haben, deren Logistik und Zulieferungen bereits durch die Corona-Krise strapaziert seien. Der CDU-Politiker: „Für unsere niedersächsischen Unternehmen bringt dieser kurzfristige Streik ernsthafte Probleme mit sich.“
17.45 Uhr: Bahnstreik trifft Knotenpunkt Hannover
Vor allem rund um den wichtigen Knotenpunkt Hannover dürfte der Bahnstreik erhebliche Einschränkungen bedeuten. Hannover ist im überregionalen Zugverkehr eine wichtige Schnittstelle sowohl für die Ost-West-, als auch für die Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland. Bei früheren Bahnstreiks sind Fahrgäste teils nachts dort gestrandet. Aber auch der Nahverkehr um größere Städte wie eben Hannover oder Osnabrück dürfte betroffen sein.
16.22 Uhr: erixx-Züge vom Streik nicht betroffen
Die erixx-Züge sind von dem Streik nicht betroffen. Durch den Streik kann es aber auch auf diesen Strecken zu Verzögerungen oder Verspätungen kommen.
15.49 Uhr: Deutsche Bahn veröffentlicht Ersatzfahrpläne am Nachmittag
Bereits am Nachmittag vor dem Streit hat die Bahn auf ihrer Homepage Ersatzfahrpläne veröffentlicht. Doch dann soll nur noch jede vierte Fahrt stattfinden. Du musst also mit Einschränkungen rechnen, weil nur noch 25 Prozent aller Züge unterwegs sein werden. Also verkehren die Züge im Stundentakt, manche fahren voraussichtlich auch nur alle zwei Stunden. Von der Bahn heißt es hierzu: „Wir versuchen ein Mindestfahrplanangebot aufrechtzuerhalten. Trotzdem können wir in dieser Situation nicht garantieren, dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen.“
15.06 Uhr: Deutsche Bahn bitte Fahrgäste die Reisen zu verschieben
Die Deutsche Bahn warnt die Kunden schon vor dem Streik vor zahlreichen Ausfällen und Verspätungen: „Aufgrund eines Streiks der GDL kommt es vom 11. bis 13.8.2021 zu massiven Beeinträchtigungen des Fern- und Regionalverkehr der DB. Wenn möglich, verschieben Sie bitte geplante Reisen“
Wer kann, sollte seine Reise verschieben.
Wann wird gestreikt? Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich für einen Streik bei der Deutschen Bahn entschieden. Der Ausstand soll im Güterverkehr bereits am Dienstagabend um 19 Uhr beginnen, kündigte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am Dienstag in Frankfurt an. Es folgt ein bundesweiter 48-stündiger Streik im Personenverkehr und in der Bahn-Infrastruktur vom Mittwoch, 2 Uhr, bis Freitag, 2 Uhr.
Fährt meine Bahn? Wo kann ich mich über aktuelle Fahrpläne informieren? Auf der Homepage der Deutschen Bahn kannst du dich über deine Reiseziele informieren. Du solltest darüber hinaus ein Auge auf die DB-App haben, die dich auch über Änderungen und Ausfälle informiert.
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Ich habe bereits ein Ticket gekauft. Was nun? Bereits gebuchte Fahrkarten für betroffene Strecken behalten ihre Gültigkeit demnach bis zum 20. August, die Zugbindung entfällt. Auch eine kostenfreie Erstattung der Zugtickets ist möglich. Hier mehr Infos.
Wer wegen eines Streiks bei der Bahn nicht pünktlich ans Ziel kommt, kann einen Teil des Preises für die Fahrkarte zurückbekommen. Die Höhe kommt auf die Zeit der Verspätung an. Es ist sogar möglich, den kompletten Fahrpreis zurückzubekommen.
Worum geht es bei dem Streit? Die GDL will, dass ihre Mitglieder von der Deutschen Bahn mehr Gehalt bekommen. Zusätzlich sollen sie einmalig jeweils einen bestimmten Geldbetrag erhalten. Die Deutsche Bahn findet die Forderungen zu hoch. Sie sagt: „Das können wir uns nicht leisten. Wegen Corona fuhren weniger Menschen Bahn, deswegen haben wir weniger verdient.“ Zudem hätten Unwetter in einigen Bundesländern Strecken beschädigt. Es koste viel Geld, das wieder aufzubauen.
Laut Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatten in einer Urabstimmung der GDL 95 Prozent der Teilnehmenden für die Maßnahmen gestimmt. „Das ist mehr als wir erwartet haben“, sagte er. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 70 Prozent. Die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn bezeichnete Weselsky als „gescheitert“, das Angebot der Bahn sei „viel zu wenig“. In dem Tarifkonflikt hatte die Bahn der Gewerkschaft ein zweites Angebot gemacht. Es sieht eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent in zwei Schritten sowie weitere Leistungen etwa bei Altersvorsorge und einen Kündigungsschutz vor. Auseinander liegen die Tarifparteien bei der Laufzeit und beim Tempo der Erhöhungen.
Da es keine Einigung gab, wurde nun zu einem zweitägigen Arbeitskampf aufgerufen.
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Das ist die Deutsche Bahn:
- die Deutsche Bahn AG wurde am 1. Januar 1994 gegründet
- entstand aus der Fusion der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR
- beschäftigt rund 338.00 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2020)
- Umsatz 2020: 39,9 Milliarden Euro
- Vorstandsvorsitzender ist Richard Lutz
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(js/mg/evo/dpa)