Niedersachsen.
Anwohner in Hannover sind in heller Aufruhr – nun haben sie eine Möglichkeit weniger, ihr Auto in der Nacht abzustellen: der Netto-Parkplatz in der Südstadt in Hannover wird jetzt elektronisch überwacht.
Netto in Hannover will nur noch Kunden auf den Parkplätzen
Am Netto-Markt und dem Getränkemarkt „Hol Ab“ in der Tiestestraße 2 in Hannover gibt es nun, zum Nachteil der Anwohner, ein neues Konzept, berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“. Ursprünglich konnten Kunden auf dem Parkplatz in der überfüllten Südstadt nachts parken, ohne dass etwas passiert ist. Nun geht Netto jedoch dagegen vor. Wer sich in Zukunft die Einkaufszeit von 1,5 Stunden mit einer halben Stunde überschreitet, muss dafür zahlen.
Hannover: Digitale Parküberwachung bei Netto
Die Parkscheibe ist out. Digitale Überwachung ist nun im Trend. So sieht es auch Netto. Unternehmen lassen sich nämlich mittlerweile genaue Konzepte einfallen, damit auch tatsächlich nur Kunden auf den Kundenparkplätzen parken.
Das Konzept, dass Netto nun einführt, sieht wie folgt aus: Wessen Auto auf dem Parkplatz in der Tiestestraße parkt, dessen Kennzeichen wird mit Hilfe von einer Kamera wahrgenommen. Der Computer des Parkunternehmens in der Münchner Firmenzentrale stellt dann fest, wie lange das Auto auf dem Parkplatz stand. Wer die Höchstparkdauer von 1,5 Stunden überschreitet, muss eine Strafe von 20 Euro zahlen. Wer dort über Nacht steht, soll laut den aufgehängten Schildern sogar 40 Euro zahlen.
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Hannover: Überwachung bei Netto sorgt für Unverständnis bei Kunden
Anwohner in der Südstadt in Hannover freuen sich jedoch überhaupt nicht über den digitalen Wandel beim Netto-Markt. Da sie bisher den Parkplatz nutzten, um ihre Autos in den Abend- und Nachtstunden dort abzustellen, da dort Platz für 100 Autos ist. Jetzt wissen viele der Anwohner nicht mehr weiter.
Netto in Hannover hält Maßnahmen für notwendig
Doch Unternehmenssprecherin Christina Stylianou hält das neue Konzept für eine gute Lösung. Der „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ erzählt sie, dass es leider oft vorkomme, dass zum Beispiel in stark frequentierten Innenstadtlagen oder in der Nähe von Bahnhöfen Parkflächen von Netto missbräuchlich genutzt würden, dann stünden den Kundinnen und Kunden von Netto deutlich weniger Parkplätze zur Verfügung.
Sie ist sich sicher: Der Einsatz von Parkscheiben oder die Parkplatzüberwachung lasse sich nicht vermeiden. Außerdem müssten Kunden, die nachweisen können, dass sie länger eingekauft haben, keine zusätzlichen Kosten zahlen. Zudem dürfe außerhalb der Geschäftszeiten auf dem Parkplatz kostenlos geparkt werden. Jedoch gibt es hier ein großes Problem: Der Netto-Markt in der Tiestestraße hat außer an Sonn- und Feiertagen von 7 bis 22 Uhr geöffnet. (mbe)