Jeden Tag ist man in Helmstedt und anderen Städten unterwegs, um Glascontainer zu entleeren. Der Job ist aber nichts für schwache Nerven.
Neben schlechtem Wetter können auch Gegenstände, die eigentlich nichts in den Containern zu suchen haben, die Arbeit schwer machen. Ein Mitarbeiter erzählt von seinem Arbeitsalltag als Glasfahrer in Helmstedt.
Helmstedt: Jeden Tag müssen die Container entleert werden
Egal, ob es draußen 30 Grad sind oder ob es in Strömen regnet: Die Glascontainer müssen trotzdem entleert werden. Viele schrecken diese Arbeitsbedingungen ab, erzählt Ingo Henkel. Das Unternehmen, in dem er arbeitet, sucht auch deshalb händeringend nach neuen Arbeitskräften. In seinem Kollegium sind die meisten 50 bis 60 Jahre alt. Zwei arbeiten sogar, obwohl sie schon im Rentenalter sind. Ingo ist 56. Er geht also auch schon langsam auf die Rente zu, sagt er selbst. Seinen Job macht er trotzdem gerne. Auch wenn der nicht immer leicht ist.
Was er dabei erlebt, teilt er auf Facebook als „Der Glasfahrer“. Seit über vier Jahren leert er Glascontainer in Helmstedt und Wolfsburg aus. Im ganzen Gebiet gibt es knapp 300 Container, für deren Entleerung er zuständig ist. Pro Tag schafft er 30 bis 35. „Als ich angefangen habe, musste ich bei jeder Entleerung auf den Kran klettern“, erzählt er. Mittlerweile hat er ein neues Fahrzeug bekommen und muss dafür nur noch einen Knopf drücken.
Müll wird immer häufiger falsch entsorgt
Nicht nur technisch hat sich über die Jahre einiges verändert. Auch beim Müll, den die Menschen entsorgen, bemerkt Ingo Henkel eine Veränderung. „Mittlerweile ist so ein Punkt erreicht, an dem die Leute einfach Sachen wegschmeißen, ohne nachzudenken“, hat er das Gefühl. Leere Flaschen, die neben oder auf dem Container stehen, sind noch harmlos. In fast jedem Glascontainer sieht er Sachen, die eigentlich nicht dort hineingehören. Von Porzellan, Farbeimern oder noch vollen Flaschen und Gläsern, hat er schon alles gesehen.
Mehr News:
Dabei können allein schon noch gefüllte Gläser oder Flaschen fatale Folgen haben. Die Flüssigkeiten sammeln sich im Container und sorgen dafür, dass er von innen verschmutzt. „Im Sommer kommt dann die Hitze dazu und dann hat man plötzlich eine Rattenplage“, sagt Ingo Henkel. Für ihn ist es wenig verständlich, warum einige ihren Müll so achtlos wegwerfen. In einigen Fällen kann das sogar gefährlich werden. Bei einer Entleerung muss sogar etwas im Container gewesen sein, dass bei ihm eine heftige Reaktion auslöste. „Da habe ich plötzlich keine Luft mehr gekriegt und meine Augen haben angefangen zu tränen“, sagt er. Er appelliert deshalb an die Menschen, darauf zu achten, was sie in die Container schmeißen.