Veröffentlicht inHarz

Ein Gebirge, das nicht sein dürfte – Forscher lüften Harz-Geheimnis

Viele Wanderer haben sich sicherlich schon einmal gefragt, wie der Harz entstanden ist. Forscher geben nun Einblick in die Geschichte.

© IMAGO/Krauthöfer

Fünf charmante Orte im Harz, die du gesehen haben musst

Jährlich wandern Tausende Menschen durch den Harz. Kein Wunder, denn er ist das höchste Mittelgebirge Norddeutschlands und bietet viel zu sehen.

Harz-Wanderer haben sich sicherlich schon das ein oder andere Mal gefragt, wie ein solches Naturwunder entstehen kann. Forscher geben jetzt einen größeren Einblick in die Entstehungsgeschichte.

So entstand der Harz

Wenn man den Harz in all seiner Pracht erblickt, fragt man sich, ob er durch Zauberhand entstanden ist. Normalerweise entstehen solche Gebirge dort, wo tektonische Platten direkt aufeinanderstoßen. Das ist zum Beispiel bei den Alpen der Fall, die durch den Zusammenprall der eurasischen und der afrikanischen Platte erzeugt wurden. Die Landmassen schoben sich in einer „Knautschzone“ übereinander und wurden in die Höhe gedrückt.

Doch beim Harz ist so eine Entstehung nicht der Fall. Er liegt mitten in Deutschland und ist weit entfernt von einer Plattenkollision. Stattdessen sorgt ein geologisches Konzept, modelliert an den Bergen im Norden Japans, für Aufklärung: Dabei sinken zwei ozeanische Platten in gleicher Neigung ab. Von oben betrachtet erinnert das Ganze an ein auf den Kopf gestelltes Y. Das Phänomen nennt sich „Same-dip double subduction“ (SDDS), zu deutsch: Gleich geneigte doppelte Subduktion, berichtet die ZDF-Sendung „Terra X“.

Gemeinsamkeit mit Japan-Gebirge

Am Kreuzungspunkt dieses Systems entstehen besonders starke Kräfte, die dann weitergeleitet werden. Im Gegensatz zur „normalen“ Subduktion können die Kräfte einer SDDS tausende Kilometer entfernt noch Spannungen erzeugen. Das ist stark genug, damit sich Gebirge hochhalten. Neue 3D-Modelle zeigen, dass nicht nur das Gebirge im Norden Japans, sondern auch der Harz möglicherweise so entstanden ist, so „Terra X“.


Mehr News:


Mit dem Brocken als höchstem Gipfel (1.141 Meter) bietet der Harz die von Wäldern, Tälern und Stauseen geprägte Region nicht nur vielfältige Natur, sondern auch spannende Zeugnisse der langen Siedlungsgeschichte. Neben Wander- und Wintersport-Möglichkeiten beherbergt der Harz Naturschutzgebiete wie den Nationalpark Harz und mehrere UNESCO-Weltkulturerbestätten, darunter Goslar und das Oberharzer Wasserregal. Ein echtes Highlight für Naturliebhaber und Geschichts-Interessierte!