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Harz: Biker entgeht bei Unfall knapp dem Tod – jetzt hat er eine wichtige Botschaft

Im Harz nimmt der Ausflug eines Motorradfahrers ein jähes Ende. Jetzt hat er einen wichtigen Appell an Motorradfahrer.

Motorrradfahrer befahren am 30. Maerz 2024 die Strasse Wodantal im Wodantal in Hattingen und passieren die Ungluecksstelle, an der vor kurzem ein Motorradfahrer tödlich verunglückt ist.
© IMAGO/Funke Foto Services

Sicher durch den Motorradsommer

Grevenbroich, 08.05.16: Jedes Jahr sterben in NRW zahlreiche Motorradfahrer. Experten empfehlen deshalb Sicherheitstraining, um in kritischen Situationen schnell reagieren zu können. Volontärin Susanne Kollmann hat beim ADAC-Training reingeschnupert.

Im Harz nimmt der Ausflug eines Motorradfahrers ein jähes Ende. Eigentlich hat er sich auf eine Tour mit den Mitgliedern seiner Motorrad-Gruppe gefreut.

Stattdessen endete die Ausfahrt im Harz für ihn mit einem Unfall, der ihm beinahe sein Leben kostete. Jetzt hat er einen wichtigen Appell an Motorradfahrer.

Harz: Ausflug endet in Motorradunfall

Seit drei Jahren hat Daniel Broßeit seinen Motorradführerschein. Dieses Jahr war er das erste Mal beim Ausflug der „Knieschleifer aus Überzeugung“ dabei. Teile der Motorrad-Gemeinschaft treffen sich einmal jährlich für verschiedene Touren. Bei diesem Ausflug war die Truppe im Harz unterwegs. Hier haben sie sich eigentlich auf eine Woche mit kurvigen Landstraßen gefreut – so auch Daniel. Für ihn nahm der Ausflug allerdings ein jähes Ende.

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Am ersten Tag brach ein Teil der Gruppe für eine erste kurze Motorradtour auf. „Wir wollten erstmal ein bisschen im Harz herumfahren, um uns an die Straßen und engen Kurven zu gewöhnen“, berichtet Daniel Broßeit im Gespräch mit News38. Sicherheit ist der Motorrad-Gemeinschaft sehr wichtig. Auch davon wird Daniel noch erzählen. Zunächst erzählt er allerdings von seinem Motorradunfall im Harz. Den hatte er bereits am ersten Tag der einwöchigen Tour. Es sei eine ruhige Fahrt gewesen, schildert er. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, weiß er nicht. Auch von dem gesamten Tag fehlen ihm die Erinnerungen.

Appell an Motorradfahrer: „Hat mir das Leben gerettet“

Er muss von der Straße abgekommen und in einer Böschung mit Totholz gelandet sein, erzählt er. Auch seine Begleiter haben den Unfall nicht gesehen. Die Gruppe ist während der Fahrt permanent über ein Funksystem miteinander verbunden. So wissen sie, wenn jemand in Schwierigkeiten ist. „Sie haben etwas gehört, konnten es aber nicht zuordnen“, erzählt Daniel von den Erlebnissen seiner Freunde nach seinem Unfall. Kurz nachdem sie ihn am Unfallort gefunden haben, war auch die Feuerwehr vor Ort. „Die mussten mich mit der Kettensäge herausholen und mich auf einem Bord die Böschung hochschleppen“, erzählt Daniel weiter. Sofort ging es für ihn im Rettungshubschrauber ins nächstgelegene Krankenhaus und danach in die Südharzklinik. Dort lag er drei Wochen im Koma.


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„Es war relativ befremdlich im Krankenhaus aufzuwachen und nicht zu wissen, was passiert ist“, erzählt er. „Mir war nur klar, dass etwas passiert ist und auch, dass es ein Motorradunfall war.“ Die Ärzte erklären ihm die Ausmaße seiner Verletzungen. Sein Oberkiefer sei mehrmals gebrochen, er hatte eine gebrochene Nase und einen Schädelbasisbruch. Er musste außerdem wegen einer Lungenentzündung künstlich beatmet werde. Erst dann realisierte er, wie viel Glück er hatte.

„Die Schutzkleidung hat mir das Leben gerettet“, sagt er heute. Durch seinem jahrelangen Einsatz als Rettungssanitäter weiß er, wie viel bei einem Motorradunfall passieren kann. In der Szene fällt ihm immer wieder auf, wie schnell die Sicherheit beim Fahren unterschätzt wird. Der Unfall hat seine Meinung nur gefestigt: „Ich kann jedem Motorradfahrer nur nahelagen: Tragt Schutzkleidung“, appelliert er. Bei den „Knieschleifern“ ist das Pflicht. „Wer bei uns ohne Schutzkleidung fährt, fährt das letzte Mal mit“, erzählt Daniel. „Es geht ja nicht nur um einen selbst, sondern auch um die Mitmenschen. Wir wollen es uns nicht antun, dass jemand Verletzungen erleidet, weil er keine Schutzkleidung anhat.“