Zur Sommersonnenwende geht die Sonne hinter dem Brocken unter. So wird es zumindest oft behauptet. Allerdings stimmt das offenbar so nicht.
Vielmehr versteckt sie sich am Abend hinter einem anderen Berg im Harz. Davon kannst du dich auch selbst überzeugen.
Harz: Wurmberg statt Brocken?
Am 21. Juni ist Sommersonnenwende – kalendarisch starten wir dann in den Sommer. Um das Datum ranken sich viele Mythen. Mittendrin: Die mindestens 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra. Auch über ihr genaues Alter streiten sich die Forscher. Klar ist aber: Sie zeigt markante Himmelskörper und diente in der Bronzezeit als „primitiver“ Kalender, um sich jahreszeitlich zu orientieren. Allein das ist bewundernswert – und lässt die alten Griechen und Ägypter noch älter aussehen.
Immer wieder heißt es, die Himmelsscheibe habe damals dazu gedient, vom Mittelberg aus den Sonnenuntergang zu Sommeranfang anzupeilen. Die Sonne sei dabei hinter dem Brocken versunken – so die Legende. „Astronomisch ist das blanker Unfug“, stellt Physiker und Wissenschaftsjournalist Dirk Lorenzen in der „Sternzeit“ beim „Deutschlandfunk“ klar.
Denn tatsächlich versinke die Sonne rund zwei Grad weiter links. Zudem sei – wie sich ebenso beim Beobachten vor Ort erweise – der Brocken vom Fundort der Scheibe in Nebra aus kaum zu sehen. Er sei jedenfalls kein markantes Merkmal am Horizont, wie man beim höchsten Harz-Berg zunächst denken möge. Der Berg selbst sei über 80 Kilometer entfernt und dabei selbst vom am Fundort errichteten, rund 30 Meter hohen Aussichtsturm kaum zu auszumachen.
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Vielmehr gehe die Sonne zur Sommersonnenwende am authentischen Fundort der Himmelsscheibe von Nebra hinter dem Wurmberg im Harz unter, behauptet Lorenzen. Das Naturschauspiel kannst du dir in den kommenden Tagen selber ansehen.