Wer im Harz auf dem Brocken wandern geht, wünscht sich dabei wohl eine freie Sicht auf die Umgebung. Doch wer oben ankommt, ist oftmals ziemlich enttäuscht. Denn außer Nebel sieht man an den meisten Tagen des Jahres nicht viel.
Doch es gibt ein paar Tricks, die du vor deiner nächsten Harz-Tour beachten solltest und dir einen freien Blick vom Brocken bescheren können.
Harz: Faustregel für freie Brocken-Sicht?
„Gibt es eigentlich eine Faustregel, wann man vom Brocken runtergucken kann?“, fragte ein Facebook-Nutzer in „Der Harz“-Gruppe. Denn meistens ist die Sicht von unten auf den Brocken frei – stehen Wanderer oben sehen sie außer Nebel nichts. News38 hat deshalb bei einem Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) nachgefragt und er bestätigte, „dass es auf dem Brocken im Schnitt nur etwa 50 bis 60 Tage gibt, an denen auf dem Gipfel kein Nebel beobachtet wird.“
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Doch trotzdem bedeute das nicht, dass der Brocken die restlichen 300 Tage des Jahres von Nebel umhüllt sei. Besonders im Sommer verziehe sich der Nebel nach ein paar Stunden wieder. Gegen Mittag sollen die Quellwolken dann soweit hochsteigen, dass sie über dem Brocken stehen: Eine freie Sicht ist die Folge.
„Es gibt keine einfache Faustregel, wann die beste Zeit ist, um auf dem Brocken eine schöne Sicht zu genießen“, so der Wetter-Experte. Trotzdem kannst du vor deinem Harz-Ausflug einige Sachen beachten, damit der Blick nach unten von Anfang an frei ist.
Experte mit sechs Tricks für freie Brocken-Sicht im Harz
Vorab solltest du auf jeden Fall das Wetter checken. Generell gilt: Für eine Brocken-Wanderung solltest du auf Hochdruckwetter setzen. Da hier trockene und kalte Luft nach unten sinken und einen hohen Druck erzeugen, bleibt Regen aus und die Sonne kommt raus.
Ist der Winter im Tiefland kalt, wolkig und trübe, kann es trotzdem sein, dass auf dem Brocken bei Hochdruckwetter die Sonne scheint. Dabei muss der Gipfel nur über die Wolken hinausragen.
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Wenn aber am Morgen im Tiefland blauer Himmel und keine Wolken zu sehen sind, kannst du davon ausgehen, dass es auf dem Brocken auch so ist. Erst im Laufes des Vormittags bilden sich Quellwolken. Hier fängt der frühe Vogel tatsächlich den Wurm.
Die Wolken bleiben dann im Frühling und im Herbst bis zum Abend: „An solchen Tagen kann man nur Glück haben, dass es mal ein ‚Wolkenfenster‘ gibt. Allerdings kann der Berg am Abend nochmal länger frei werden, wenn sich die Wolken auflösen oder sich in die Täler absenken“, erklärt der DWD-Experte weiter.
Im Sommer haben Brocken-Wanderer zur Mittagszeit mehr Glück. In der warmen Jahreszeit steigen die Wolken dann so hoch, dass sie über dem Berg schweben und für mehrere Stunden einen freien Blick gewähren. Sollten keine Wolken zu sehen sein, ist es auch auf dem Brocken oftmals wolkenfrei. Eine Garantie gebe es dafür allerdings nicht.
Experte warnt: Wann du nicht auf den Brocken gehen solltest
Bei schlechtem Wetter solltest du deine Brocken-Wanderung auf jeden Fall verschieben – das kann nämlich richtig gefährlich werden: „Wenn im Tiefland der Wind schon heftig bläst, dann sind auf dem Brocken wahrscheinlich schwere Sturmböen oder sogar Orkanböen anzutreffen“, erklärt der Sprecher weiter.
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Bei Regen ist die Chance auf eine freie Sicht fast null und der Brocken steht in solch einem Fall fast immer in Wolken. Dann können Wanderer nur auf 50 Meter sehen und schnell die Orientierung verlieren. Selbst im Sommer kann es auf dem Brocken so kalt werden, dass du sogar deine Winterjacke brauchen könntest. Bei Gewitter können Blitzeinschläge die Folge sein – auch im dicksten Nebel. Das Wetter vorab zu checken, ist also eine gute Idee, die nicht nur eine freie Sicht beschert, sondern auch für deine Sicherheit sorgt.