Monika hat vor drei Jahren die Schockdiagnose Krebs erhalten. Seitdem musste sie beinah zwei Hände voll Operationen durchstehen. Ihre größte Herausforderung ist der aktuelle Hirntumor. Dabei gibt vor allem der Harz der Familienmutter viel Kraft.
Sie verfolgt nämlich eine besondere Mission, die sie nur im Harz erreichen kann – und ist schon weitergekommen als so manch ein gesunder Wanderer…
Harz schenkt Familien-Mutter viel Kraft
Für viele Wanderer ist Monika ein absolutes Vorbild. Sie lässt die Facebook-Nutzer in mehreren Harz-Gruppen an ihrem Schicksal teilhaben. Wie die Familienmutter im Gespräch mit News38 erzählt, kämpft sie seit 2019 gegen Krebs. Dabei ist sie von einer Diagnose in die nächste gestolpert. Vor allem ihr aktueller Hirntumor stellt eine große Herausforderung dar. „Vor dem habe ich zwar Respekt, aber keine Angst“, sagt Monika.
Denn Aufgeben ist für sie keine Option. Zu viel hat die ehrgeizige Frau schon erlebt. Vor allem dankbar ist sie ihrem besten Freund Ralph, seiner Frau Carola und ihrer eigenen Familie. „Sie haben mir das Wertvollste geschenkt, das man einem Menschen schenken kann: Zeit“, erzählt Monika im Gespräch mit News38. „Ohne deren Hilfe wäre ich letztes Jahr gestorben. Solche Menschen sind unbezahlbar!“ Ihr Mann hielt während ihrer monatelangen Krankenhaus-Aufenthalte alles am Laufen, kümmerte sich um ihre Kinder und ging arbeiten. Die beiden sind seit 14 Jahren verheiratet – in guten und in schlechten Zeiten.
Schon vor ihrer Diagnose hat es die Familie immer wieder in den Harz gezogen. „Dank der Wandernadel haben wir viele traumhaft schöne Fleckchen gesehen, dass uns der Ehrgeiz gepackt hat, alle 222 Stempel zu sammeln“, schwärmt Monika. „Und jetzt will ich das erst recht schaffen, denn ich habe bereits so viele Hindernisse überwunden und so viel mehr geschafft, als mir die Ärzte prognostiziert haben.“
Harz: Besonderer Titel nicht mehr weit entfernt
Im Harz kann Monika ihre Akkus neu aufladen und die Ruhe genießen – auch wenn sie beim Wandern öfter an ihre Grenzen stößt. „Gerade wenn es, wie zum Beispiel auf dem Weg zu Leistenklippe, stetig nur bergauf gibt“, erzählt die Familienmutter. „Aber das Gefühl, wenn ich dann oben stehe und den Sonnenaufgang sehen kann, ist unbezahlbar! Da bin ich schon ein wenig stolz auf mich.“
Und das kann sie auch sein! Denn weniger als 60 Stempel trennen Monika von ihrem Kaiser-Titel. „Dass so ein grüner Stempelkasten eine derartige Anziehungskraft auf mich haben würde, hätte ich nie gedacht!“
Schon gesehen?
Besonders ist ihr das Fliegen mit der Zipp-Line über die Bode-Talsperre in Erinnerung geblieben. „Und ich muss heute noch lachen, wenn ich an die Wanderung mit meiner Familie zur Steinernen Renne denke, bei der wir bis auf die Unterhose nass und mit literweise Regenwasser in Rucksack und den Schuhen wieder am Auto ankamen.“
Harz: „Mein Leben wäre längst vorbei“
Es gab aber natürlich auch Momente, in denen Monika ans Aufgeben gedacht hat. „Ich hatte mich in Selbstmitleid und Depressionen verloren und hätte am liebsten alles hingeschmissen“, erinnert sich die Familienmutter. „Und wenn mein bester Freund Ralph nicht gewesen wäre, wäre mein Leben längst vorbei. Es ist so wichtig, um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen – auch wenn man sich das erst einmal nicht eingestehen möchte.“
Auf den sozialen Netzwerken teilt Monika ihr Schicksal, ihre Reise und ihre Erlebnisse. Auch andere Harz-Fans unterstützen sie dabei, dass sie ihr Ziel erreichen kann. „Mir völlig fremde Menschen haben mir eine Unterkunft für zukünftige Besuche im Harz angeboten, andere möchten mich gerne mal auf einer Tour begleiten.“ Wenn Monika diese Nachrichten unter ihren Beiträgen liest, kommen der leidenschaftlichen Wanderin vor Dankbarkeit die Tränen.
Neben dem Erreichen des Wanderkaiserin-Titels möchte Monika nächstes Jahr noch eine Harley-Davidson-Tour mit ihrem besten Freund unternehmen – und vor allem gemeinsame Zeit mit ihrer Familie und Freunden verbringen. „Das ist das Wertvollste“, ist sich die Kämpferin sicher.